HPG geben Identität von Gefallenen bekannt

Die HPG haben den Tod von zwei Guerillakämpfern bekannt gegeben. Serxwebûn Timoq aus Êlih und Rênas Amed aus Efrîn sind Anfang des Jahres bei einem feindlichen Angriff in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

Rênas Amed und Serxwebûn Timoq

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von zwei Guerillakämpfern bekannt gegeben: „Unsere Weggefährten Serxwebûn und Rênas sind im Januar 2024 bei einem feindlichen Angriff in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.“ Die HPG würdigen Serxwebûn Timoq und Rênas Amed als mutige apoistische Militante und sprechen ihren Familien und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus. Zur Identität und Biografie der Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

Codename: Serxwebûn Timoq
Vor- und Nachname: Eyüp Alphan
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Hekime – Medeni
Todestag und -ort: Januar 2024 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Rênas Amed
Vor- und Nachname: Rênas Omer
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Zeynep – Ahmet
Todestag und -ort: Januar 2024 / Medya-Verteidigungsgebiete


Serxwebûn Timoq


Serxwebûn Timoq ist in Timoqî in der nordkurdischen Provinz Êlih geboren und in einem der kurdischen Freiheitsbewegung nahestehenden Umfeld in seinem Dorf aufgewachsen. Aus dem Dorf Timoqî und dem gleichnamigen Stamm, dem Serxwebûn angehörte, haben sich viele Menschen der Bewegung angeschlossen. Serxwebûn träumte schon früh davon, Guerillakämpfer zu werden. Er unternahm verschiedene Versuche, aber weil er noch zu jung war, wurde sein Wunsch zunächst abgelehnt. Sein Ziel gab er trotzdem nicht auf. In seiner Schulzeit am Gymnasium gewann er an Bewusstsein über die Realität Kurdistans. Während des Widerstands gegen den IS-Angriff auf Kobanê im Jahr 2014 nahm er an Beerdigungen gefallener Guerillakämpfer:innen teil und schwor Rache. Noch im selben Jahr schloss er sich in Garzan der Guerilla an.


Serxwebûn durchlief eine Grundausbildung in Avaşîn und bereitete sich ideologisch und militärisch auf seine künftigen Aufgaben vor. Er machte seine ersten Erfahrungen im Guerillaleben in Avaşîn und es gelang ihm durch seinen beharrlichen und selbstlosen Einsatz, die schwierigen Bedingungen im Zagros-Gebirge zu bewältigen. 2015 kam er an die Operationsschule „Şehîd Mehmet Goyî“ und kämpfte danach wieder in Avaşîn. Nach zweieinhalb Jahren ging er in den Zap und nahm an diversen erfolgreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil. 2019 wurde er bei einem feindlichen Angriff verwundet, 2020 absolvierte er eine ideologische Fortbildung an der Haki-Karer-Akademie. Dabei setzte er sich mit der Ideologie von Abdullah Öcalan und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander. Danach wollte er wieder ins Kriegsgebiet gehen, wurde jedoch aufgrund des bestehenden Bedarfs bei anderen Aufgaben eingesetzt. Die HPG bezeichnen Serxwebûn Timoq als bestes Beispiel dafür, wie sich ein apoistischer Militanter positiv verändern und entwickeln kann.

Rênas Amed


Rênas Amed ist in Efrîn geboren und unter dem Eindruck der auf Demokratie, Sozialökologie und freien Frauen basierenden Revolution von Rojava aufgewachsen. Er wurde Zeuge des Kampfes gegen islamistische Banden und wollte sich an diesem Widerstand beteiligen. Die apoistischen Militanten, die er in Rojava kennenlernte, beeindruckten ihn nachhaltig. Er beschäftigte sich mit den Inhalten der kurdischen Freiheitsbewegung und schloss sich einer bewaffneten Einheit in Efrîn an. Dadurch konnte er sich militärisch und ideologisch weiterentwickeln. Er nahm an der Verteidigung der Region gegen islamistische Angriffe teil und kämpfte 2018 an vorderster Front gegen die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldnertruppen in Efrîn. Danach entschied er sich, seinen Kampf in den Bergen fortzusetzen.


Rênas Amed war seinen gefallenen Genossinnen und Genossen tief verbunden und übernahm in den Bergen schnell die Initiative, obwohl er noch neu bei der Guerilla war. Er war sehr diszipliniert und kämpfte furchtlos und opferbereit gegen den Feind. Ihm wurden verantwortliche Aufgaben übertragen. Nach einer militärischen Fachausbildung an der Şehîd-Mahîr-Akademie ging er 2021 auf eigenen Vorschlag ins Kriegsgebiet, um die Medya-Verteidigungsgebiete gegen die türkischen Besatzungsangriffe zu verteidigen. Nach vielen erfolgreichen Aktionen, bei denen die Invasionstruppen hohe Verluste erlitten, kam er Anfang des Jahres bei einem feindlichen Angriff ums Leben.