Arabische Guerillakämpfer: Organisiert euch für Öcalans Freiheit

Zum Geburtstag des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan haben arabischstämmige Mitglieder der Volksverteidigungskräfte junge Menschen zur Auseinandersetzung mit dessen politischen Ideen und ihrer eigenen Organisierung aufgerufen

Öcalan lesen und verstehen

Zum Geburtstag des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan haben arabischstämmige Mitglieder der Volksverteidigungskräfte (HPG) junge Menschen zur Auseinandersetzung mit dessen politischen Ideen und ihrer eigenen Organisierung aufgerufen. Die HPG-Mitglieder Şahîn Reqa und Avareş Reqa betonen insbesondere den Einfluss Öcalans auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen in der Region.

„Politisches Bewusstsein und gesellschaftliches Miteinander gestärkt“

Şahîn Reqa, ein HPG-Kämpfer aus Nordsyrien, erklärte, der 4. April – Öcalans Geburtstag – werde in vielen Teilen der Region als symbolischer Tag für gesellschaftlichen Wandel verstanden. Die politischen Ansätze Öcalans hätten insbesondere in kurdischen Gebieten einen Demokratisierungsprozess angestoßen, der auch anderen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu neuen politischen Perspektiven eröffnet habe.

Reqa sieht in Öcalans Ideen eine Öffnung hin zu gesellschaftlicher Teilhabe und einem neuen Verständnis von Zusammenleben. „Bevor ich mich mit seinen Schriften befasste, war mein Blick auf die Welt begrenzt. Heute denke ich nicht nur an meine eigene Freiheit, sondern an die aller Menschen“, so der Kämpfer. Insbesondere das Konzept von Gemeinschaft und Solidarität habe für ihn an Bedeutung gewonnen.


Seine Botschaft richtet sich laut eigener Aussage vor allem an junge Menschen aus der arabischen Bevölkerung: „Informiert euch, lest seine Bücher und setzt euch mit euren eigenen gesellschaftlichen Bedingungen auseinander.“

„Gesellschaftliche Teilhabe in Vielfalt fördern“

Auch Avareş Reqa, ebenfalls Mitglied der HPG und Araber aus Raqqa, äußerte sich zum Anlass des 4. April. Er hob hervor, dass das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen innerhalb der kurdischen Bewegung Ergebnis eines langjährigen Prozesses sei. „In der Praxis erleben wir, dass gemeinsames Leben und kollektive Verantwortung über ethnische Grenzen hinweg möglich sind“, so Reqa.

Der Kämpfer plädierte für eine Auseinandersetzung mit Konzepten wie dem der „Demokratischen Nation“, das in der kurdischen Bewegung eine zentrale Rolle spielt, und betonte den Stellenwert gleichberechtigter Teilhabe von Frauen im militärischen und politischen Kontext. Dabei wies er darauf hin, dass insbesondere junge Menschen durch Bildung und politische Organisierung eigene Handlungsspielräume entwickeln sollten.


„Organisiert euch für die Freiheit von Rêber Apo“, sagte Avareş Reqa mit Blick auf die Jugend. Abschließend unterstrich er die Forderung nach der Freilassung Abdullah Öcalans. Diese sei für viele Menschen in der Region symbolisch mit dem Wunsch nach gesellschaftlichem Wandel und einer politischen Lösung der kurdischen Frage verbunden.