Kobanê fordert internationale Solidarität ein

Die Türkei setzt die Angriffe auf Rojava fort. Die Menschen in Nord- und Ostsyrien fordern eine Flugverbotszone und machen die USA und Russland für die Angriffe verantwortlich. In Kobanê wurde an die internationale Solidarität appelliert.

Während die Türkei die Angriffe auf das Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien fortsetzt, haben in zahlreichen Städten in der Region Protestaktionen stattgefunden. Bei den gestrigen Artillerie- und Drohnenangriffen sind fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Kind. Zahlreiche weitere Zivilist:innen wurden verletzt. Heute wurden erneute Artillerieangriffe auf Dörfer im Westen von Kobanê sowie im Kanton Şehba gemeldet.

Die Autonomieverwaltung der Euphrat-Region hat auf dem Platz der Freien Frau in Kobanê zur Solidarität mit den Völkern Nordostsyriens aufgerufen und das Schweigen der internationalen Gemeinschaften und insbesondere der USA und Russlands verurteilt. „Der türkische Staat zerstört Syrien, weil er weitere Landesteile besetzen will. Er will unser Projekt einer demokratischen Nation zerschlagen. Dieses Projekt umfasst alle Bevölkerungsgruppen in Syrien“, erklärte Xalid Cerade im Namen der Autonomieverwaltung.

In der Erklärung wurde darauf hingewiesen, dass die Türkei den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) und andere islamistische Gruppierungen unterstützt und damit eine Gefahr für die ganze Welt darstellt. Der Kampf gegen den islamistischen Terror werde dadurch blockiert: „Der türkische Staat greift Nord- und Ostsyrien aus der Luft und am Boden an. Die gesamte Grenzregion wird bombardiert. Bei diesen Angriffen werden Menschen getötet und verletzt.

Wir verurteilen das Schweigen der internationalen Gemeinschaft und insbesondere der USA, Russlands und der Globalen Koalition gegen den IS. Diese Mächte sind für die Angriffe und die auf einen Völkermord abzielenden Kriegsverbrechen verantwortlich. Wir fordern die internationale Staatengemeinschaft, die Garantiemächte in Syrien und alle Menschenrechtsorganisationen dazu auf, ihr Schweigen endlich zu brechen.

Die Bevölkerung der Region und alle für Freiheit eintretenden Menschen rufen wir dazu, sich hinter die Völker Nordostsyriens zu stellen und sich für ein Ende des völkerrechtswidrigen und unethischen Vorgehens der Türkei einzusetzen.“

Protestaktion in Raqqa: Stoppt den Krieg der Türkei!

Auch in anderen Städten in Nordostsyrien haben Protestaktionen stattgefunden, bei denen die Schließung des Luftraums für die Türkei und ein Ende der türkischen Besatzung gefordert wurde.