Bêrecûk: Zweiter Angriff auf DEM-Parteibüro

In der nordkurdischen Kreisstadt Bêrecûk kam es zu einem neuen Angriff auf das DEM-Parteibüro, in dem Gebäude wurden die Scheiben eingeschlagen. Tags zuvor wurden 14 Schüsse auf das Büro abgefeuert.

Angriff gegen Parteizentrale

Die Angriffe auf das DEM-Parteibüro in Bêrecûk (tr. Birecik) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) gehen weiter. Nach dem Schusswaffenangriff vom Vortag wurden in der vergangenen Nacht Scheiben des Gebäudes eingeschlagen. Es entstand Sachschaden. Die Identität der Angreifer ist bisher unbekannt.

Im Zusammenhang mit dem ersten Angriff, bei dem in der Nacht auf Donnerstag 14 Schüsse auf das DEM-Gebäude abgefeuert worden waren, wurde eine Person festgenommen. Bei dem Festgenommenen handelte es sich um den Bruder von Mehmet Begit. Begit war der Kandidat der DEM-Partei für Berêcûk und hatte die Wahlen am 31. März für sich gewonnen. Einen Monat später trat er aus der Partei aus. Er war in die Kritik geraten, weil er gegen die Grundprinzipien der Partei insbesondere in Hinsicht auf Genderparität verstoßen habe. Gleichzeitig wurde ihm Nähe zur AKP und Korruption vorgeworfen. Vieles deutet daraufhin, dass es sich bei Mehmet Begit um ein trojanisches Pferd der AKP handelt, das nun den Bürgermeistersitz okkupiert. Obwohl er als Ko-Bürgermeister gemeinsam mit Berivan Ilkaya Manas gewählt wurde, steht er aufgrund türkischen Rechts nun allein der Stadtverwaltung vor.

Der Ko-Provinzverbandsvorsitzende Bekir Karakeçili aus Riha hatte bereits gestern vor weiteren Provokationen aus dem Begit-Clan gewarnt: „Die Bevölkerung muss vorsichtig sein. Als DEM-Partei werden wir uns auf keine Provokationen einlassen und unseren Protest weiter auf demokratische Weise zur Sprache bringen. Sollten Mehmet Begit und seine Familie die Provokationen fortsetzen, wird das Volk ihnen die notwendige Strafe erteilen. Niemand hat das Recht, die Ruhe der Bevölkerung zu stören. Mehmet Begit muss sofort zurücktreten.“