Aktivist:innen der Revolutionären Jugendbewegung (TCŞ) und der Bewegung der kämpferischen jungen Frauen (TekoJIN) besetzten am Donnerstagvormittag den Eingangsbereich des UNHCR-Büros in Genf. Sie protestierten damit gegen das internationale Schweigen zu den türkischen Chemiewaffeneinsätzen gegen die Guerilla in Südkurdistan und den Angriffen auf Rojava. Die Aktivist:innen forderten ein Treffen mit den Verantwortlichen und erklärten, sie würden sich nicht entfernen, bevor nicht Gespräche stattgefunden hätten. Während der Aktion riefen die Aktivist:innen Parolen wie „Es lebe der Widerstand von Rojava“, „Schluss mit dem Einsatz von Chemiewaffen“ und „UN, tut eure Arbeit“.
Nach einer Weile nahmen UNHCR-Vertreter:innen Kontakt mit den Aktivist:innen auf, die ihnen gegenüber kritisierten: „Sie sehen jeden Tag den Krieg in Kurdistan und schweigen dazu. Ununterbrochen werden chemische Waffen eingesetzt. Personen und Organisationen, die sich in der Türkei und Nordkurdistan gegen diese Angriffe äußern, werden verfolgt und verhaftet. Die Inhaftierung der Präsidentin der Ärztekammer, Şebnem Korur Fincancı, unmittelbar nach ihrer Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung der Chemiewaffeneinsätze ist der Beweis dafür.“
Nach dem Gespräch mit den UN-Vertreter:innen, die namentlich nicht genannt werden wollen, zogen die Aktivist:innen vor das UN-Gebäude und gaben eine Erklärung ab. Dabei wurde bekanntgegeben, dass für 18 Uhr ein Gespräch zwischen den Aktivist:innen und der Kommission des UNHCR anberaumt wurde.