Türkische Kampfjets über Til Temir

Über der christlich geprägten Kleinstadt Til Temir kreisen der Türkei zugerechnete Kampfflugzeuge. Parallel dazu finden Artillerieangriffe auf Wohngebiete statt, Dörfer am nördlichen Stadtrand sind inzwischen ohne Strom.

Kraftstation beschossen

Über Teilen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien kreisen Kampfflugzeuge des NATO-Mitglieds Türkei. Wie die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) berichtet, konzentrieren sich die Luftaktivitäten auf Til Temir (Tell Tamer). Die Maschinen befinden sich demnach seit dem Mittag ohne nennenswerte Unterbrechung am Himmel über der christlich geprägten Kleinstadt im Chabur-Tal. Bei der Bevölkerung sorgen die fliegenden Killermaschinen für Panik.

Parallel zu den Luftaktivitäten finden laut dem Bericht heftige Artillerieangriffe auf Wohngebiete in der Region statt. Die Bombardierungen richteten sich bisher gegen das westlich von Til Temir gelegene Dorf Tawila sowie die Ortschaft Qubur al-Qarajim, die wenige Autominuten nördlich des Stadtkerns liegt. Ob Menschen verletzt wurden, ist noch unklar.

Da Haubitzenmunition auch auf eine Kraftstation verschossen wurde, fiel am gesamten nördlichen Stadtrand Til Temirs der Strom aus. Aufgrund der Gefahr weiterer Bombardierungen gelang es den Serviceteams des städtischen Elektrizitätswerks noch nicht, den Schaden zu orten und zu beheben. Die Quelle der Angriffe seien demnach Stützpunkte der türkischen Armee und der unter dem Kommando der Türkei stehende Dschihadenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) in Serêkaniyê (Ras al-Ain). Die kurdische Stadt befindet sich seit einem Angriffskrieg im Oktober 2019 unter türkisch-dschihadistischer Besatzung.