Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat angesichts der Angriffe dschihadistischer Milizen in Aleppo und im Kanton Efrîn-Şehba die Mobilmachung ausgerufen. Das gaben die Exekutivratsvorsitzenden Evîn Siwêd und Hisên Osman auf einer Pressekonferenz in Raqqa bekannt.

In der Erklärung der AANES heißt es: „Wir verurteilen den Angriff der vom türkischen Staat gestützten Banden auf syrischem Boden und begrüßen den Widerstand unseres Volkes in Aleppo und Şehba. Der Angriff ist eine Fortsetzung des gescheiterten Plans, den der türkische Staat mit Daesh [„Islamischer Staat“] umsetzen wollte. Das Ziel ist die Besetzung Syriens innerhalb der Grenzen des türkischen Nationalpakts Misak-ı Milli. Der aggressive Angriff zielt darauf ab, Syrien zu besetzen und zu spalten und zu einem Zentrum des internationalen Terrorismus zu machen.“

Die Invasion werde nicht auf Aleppo und Hama beschreibt bleiben und bedrohe ganz Syrien, warnten die AANES-Vorsitzenden. Daher seien alle Bevölkerungsgruppen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien aufgerufen, sich der Gefahr bewusst zu werden:

„Die Hoffnung des syrischen Volkes auf ein freies und würdevolles Leben soll vernichtet und das Projekt der Selbstverwaltung zerstört werden. Die Türkei will weitere Gebiete an ihr Territorium anschließen. Als arabische, kurdische, christliche und turkmenische Bevölkerung müssen wir zusammenstehen und uns dieser Aggressivität entgegenstellen. Wir empfehlen unseren jungen Männern und Frauen, sich den Demokratischen Kräften Syriens anzuschließen.

In diesem Sinne rufen wir die Mobilmachung aus und fordern die Bevölkerung zur ständigen Alarmbereitschaft auf. Alle unsere Institutionen sind aufgerufen, in voller Alarmbereitschaft als Krisenstab zu arbeiten und auf die Herausforderungen dieses Anschlags vorbereitet sein.

Wir appellieren auch an die internationale Gemeinschaft: Stoppt diese Aggression! Andernfalls wird sich eine neue Form des islamistischen Terrorismus etablieren, die zu großen humanitären Katastrophen führen, eine Bedrohung für Syrien darstellen und schwerwiegende regionale und globale Folgen haben wird.“

Fotos © AANES