Weitere Anschläge militanter Gruppen in der Türkei

Drei verschiedene Gruppen haben sich zu zahlreichen Anschlägen auf staatliche Einrichtungen und Privatbesitz von „AKP-Faschisten“ in der Türkei bekannt. Die Militanz nimmt zu, vor allem Frauengruppen sind aktiv.

In der Türkei finden immer häufiger Anschläge verschiedener militanter Gruppen auf Autos, Gebäude, Firmen oder Sicherheitskräfte statt. Die Gruppen beziehen sich in ihren Bekennerschreiben auf die gegen das kurdische Volk gerichtete Vernichtungsstrategie des türkischen Staates und greifen neben staatlichen Einrichtungen vor allem das Privateigentum von „Faschisten der AKP und MHP“ mit Brandsätzen oder Sprengstoff an.

Am Montag haben sich drei verschiedene Gruppen zu zahlreichen Aktionen in den vergangenen Tagen bekannt. So erklärt die Fraueninitiative „Jinên Tirejen Roje“, im Gedenken an den „großen Widerstand des Todesfastens vom 14. Juli“ am Wochenende neun Autos von „AKP/MHP-Faschisten“ und „Kollaborateuren“ in verschiedenen Istanbuler Bezirken angezündet zu haben: „Vor 38 Jahren hat im Kerker von Amed ein von PKK-Kadern angeführter Widerstand stattgefunden. Dutzende Genossinnen und Genossen haben einen hohen Preis gezahlt, damit der Kampf bis heute weiter andauert. In einer Atmosphäre, in der nichts mehr möglich war und allen die Kapitulation aufgezwungen werden sollte, haben sie die Widerstandslinie der PKK und von Rêber Apo gezeigt und dafür ihr Leben gegeben. Bei dem großen Todesfasten sind vier wertvolle führende Militante gefallen. Dass der türkische Faschismus in dem heute in Kurdistan geführten schmutzigen Krieg eine Niederlage erleidet, ist das Ergebnis dieses Widerstands. Um diesen Kampf zum Sieg zu führen und die Werte unserer Gefallenen zu schützen, betrachten wir jede Aktionsform als legitim und wenden sie an.“

YPS-Jin: Hier ist Heftanîn

Die Frauenwiderstandseinheit YPS-Jin bekennt sich im Rahmen ihrer „Vergeltungsoffensive gegen Kolonialismus und Kollaboration“ zu Anschlägen in Şirnex (türk. Şırnak), Tekirdağ und Aydın am 5. und 6. Juli. In Şirnex wurden türkischen Behörden angezündet, in Aydın das Geschäft eines „faschistischen Kollaborateurs“, in Tekirdağ zwei Sommerhäuser „faschistischer AKP-Mitglieder“. Die Gruppe verweist auf die Invasion des türkischen Staates in der südkurdischen Region Heftanîn und erklärt: „Gegen diese Besatzungsinitiative werden wir in Kurdistan und in den Metropolen der Türkei in ununterbrochener Aktion sein. Wir werden den großartigen Widerstandsgeist von Heftanîn unter dem Motto ‚Ev der Heftanîn e' in die Städte tragen und der Republik Türkei eine historische Niederlage bereiten. Als Frauen werden wir mit unseren Selbstverteidigungsaktionen weiter Rache üben.“

Zu weiteren Anschlägen in Amed, Wan, Êlih (türk. Batman), Bedlîs (Bitlis) und Istanbul haben sich die „Racheeinheiten“ bekannt und dazu erklärt: „Jeder Angriff auf die Gesellschaft oder auf Individuen ist für uns der Anlass für Aufstand und Rache.“