Russland lehnt Sicherheitszone unter türkischer Kontrolle ab

Der russische Außenminister hat mit indirekten Worten die Ablehnung Russlands gegen die Errichtung einer Sicherheitszone unter türkischer Kontrolle in Nordsyrien zum Ausdruck gebracht.

Nach dem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, in Nordsyrien eine „Sicherheitszone“ einzurichten, hat sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow dafür ausgesprochen, dass Syriens Regierung die Kontrolle über die Region übernimmt. „Die beste und einzige Möglichkeit“ nach dem US-Abzug sei, „diese Gebiete der Kontrolle der syrischen Regierung, der syrischen Sicherheitskräfte und Verwaltungsstrukturen zu übergeben“, sagte Lawrow am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Moskau. Gleichzeitig sei zu gewährleisten, dass in den kurdischen Siedlungsgebieten entsprechende spezifische Bedingungen zu schaffen seien.

Was Lawrow mit den spezifischen Bedingungen meint, blieb unklar. Allerdings stellte sich der russische Außenminister mit seinen Ausführungen implizit gegen die Errichtung einer Sicherheitszone in Nordsyrien unter türkischer Kontrolle. Auch begrüßte Lawrow die anhaltenden Gespräche zwischen der syrischen Regierung und der kurdischen Seite.

Der Vorschlag der USA war beim türkischen Staatschef Erdoğan auf Zustimmung gestoßen. Die Türkei wolle die „Sicherheitszone“ in Nordsyrien in jedem Fall umsetzen, dies sei bei einem „extrem positiven“ Telefonat mit Trump vereinbart worden, sagte Erdoğan am Montag in Ankara. Die Schaffung der rund 30 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ an der türkischen Grenze sei eine Vereinbarung von „historischer Bedeutung“.

Der diplomatische Sprecher von TEV-DEM, Aldar Xelîl, hatte bereits erklärt, dass die kurdische Seite die Einrichtung einer „Sicherheitszone“ durch die Türkei in Nordsyrien nicht akzeptieren werde. Die Türkei sei nicht neutral und könne kein Garant für Sicherheit sein, sagte Xelîl am Dienstag. Lediglich eine von UN-Truppen überwachte Demarkationslinie zwischen der Türkei und Nordsyrien sei akzeptabel. Andere Optionen werde man nicht akzeptieren, „da sie die Souveränität Syriens und die Souveränität unserer autonomen Region verletzen“.