Köln: Spontane Demonstration zum PKK-Jubiläum

Zum 42. Gründungsjubiläum der PKK haben auch in der Rheinstadt Köln diverse Aktionen stattgefunden.

Am 27. November feierte die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ihr 42-jähriges Bestehen. Dies nahmen kurdische und internationalistische Jugendaktivist*innen in Köln zum Anlass, das Gründungsjubiläum zu feiern. Neben einem Aktionsvideo, das in Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf gedreht wurde, fand eine spontane Demonstration durch die Kölner Innenstadt statt. Zudem wurden Flyer in Straßenbahnen und an Bahnhöfen verteilt. Der Text lautet:

Im kapitalistischen System werden junge Menschen unterdrückt

Heute, am 42. Jahrestag der PKK-Gründung, stehen wir auf für eine freie, feministische und ökologische Gesellschaft in Kurdistan, Deutschland und auf der ganzen Welt.

Wir leben in einem System, das uns als junge Menschen besonders unterdrückt. In der traditionellen Familie müssen wir schon im Kindesalter gehorchen und uns den Älteren anpassen. Wenn wir uns den Regeln der Älteren widersetzen, werden wir zum Schweigen gebracht, bestraft und im schlimmsten Fall misshandelt. Wir sehen die traditionelle Familie als kleinste Zelle des Staates, denn bevor wir überhaupt in staatliche Einrichtungen geraten, werden wir von unserer Familie beherrscht. Die Schule bereitet uns weiter darauf vor, das Weltbild der älteren Generation anzunehmen dem Kapitalismus zu dienen. Denken wir neu, gelten wir als kindisch und naiv.

Die PKK ist eine Jugendbewegung

Die PKK (Arbeiterpartei Kurdistan) hat ihre Ursprünge in der 68er Revolution, die vor allem von jungen Menschen angeführt wurde. Von Anfang an ging es ihr um das Neudenken, um ein Gesellschaftsmodell weit weg der konservativen Routine, in der die jungen Menschen keinen Platz für sich finden. Noch heute hat die PKK einen jugendlichen Charakter, denn ihre größte Waffe ist die Selbstreflexion und die ständige Selbsterneuerung. Was als eine marxistisch geprägte, nationale Befreiungsfront startete, ist heute eine feministische, ökologische und basisdemokratische Bewegung, die den Nationalstaat ablehnt und ein gutes Leben für alle Menschen fordert. Die neuen Ideen der Jugend werden immer respektvoll diskutiert und haben großen Wert.

Jugend bedeutet radikal hinterfragen

Wir definieren Jugend nicht durch ein bestimmtes Alter, sondern durch die radikale Hinterfragung von jeder herrschenden Normalität. Sei es in der Gesellschaft oder in unserem direkten Umfeld. Jugend bedeutet, Träume und Utopien zu haben, anstatt uns den Gegebenheiten anzupassen und einzurosten. Jugend bedeutet den Kampf für unsere Zukunft, weil wir die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht aufgeben wollen!

Wer die PKK kriminalisiert, unterdrückt den Jugendgeist

Die PKK wird in Deutschland seit 1993 auf der Terror-Liste geführt. Dabei ist es lange kein Geheimnis mehr, das das kurdische Volk seit Jahrzehnten völkerrechtswidrig von der Türkei, dem IS und vielen Verbündeten terrorisiert wird und die PKK es lediglich gegen die Vernichtungsangriffe verteidigt. An diesem Beispiel ist der Konservativismus des Nationalstaates deutlich zu erkennen. Anstatt selbstkritisch zuzugeben, dass die Kriminalisierung der PKK keinen Boden hat, hält Deutschland an dem Verbot fest und schikaniert PKK-Sympathisant*innen mit Repressionen. Denn Deutschland hat Angst vor dem Jugendgeist der PKK, der die Macht von alten, reichen, kolonialen Männern angreift. Patriarchat, Kapitalismus und Kolonialismus sind die Basis des konservativen Staatsystems. Weil die PKK diese Grundordnung gefährdet, wird sie und ihr Jugendgeist unterdrückt.

Wir sind die Zukunft der Welt

Wir wollen uns in ihr unterdrückerisches System nicht eingliedern lassen. Wir wollen ein freies, schönes Leben für alle. Deshalb führen wir den Befreiungskampf, der vor 42 Jahren begann, in Gedenken an alle Gefallenen, fort. Wir sind der Jugendgeist, der die Herrschaft von Patriarchat, Kapitalismus und Kolonialismus zerstören wird. Bijî Berxwedana PKK! Bijî Serok Apo!