„Ein Angriff auf uns alle“
Als einen „Überfall“ auf einen wichtigen kulturellen Raum für die „vielfältigen und integrativen Gemeinschaften“ im Norden Londons hat der britische Unterhaus-Abgeordnete Jeremy Corbyn das gewaltsame Eindringen der Londoner Polizei in das Kurdish Community Center (KCC) verurteilt. Er sei „zutiefst beunruhigt“ über die Razzia durch eine große Anzahl von Bereitschaftspolizisten, schrieb der Ex-Labour Chef am Donnerstag auf der Plattform X.
Am frühen Mittwochmorgen waren das KCC im Stadtteil Haringey sowie mehrere Privatwohnungen von der britischen Antiterrorpolizei durchsucht worden, sieben Personen wurden wegen des Verdachts angeblicher Verbindungen zur PKK festgenommen. Im KCC beschlagnahmten Einsatzkräfte technische Geräte und Speichermedien und verwüsteten bei der Durchsuchung die Inneneinrichtung. Eine Menschenmenge, die währenddessen vor dem Gebäude protestierte, wurde von der Polizei angegriffen. Zwei Kurd:innen mussten mit Verletzungen im Kopfbereich ins Krankenhaus gebracht werden.
Jeremy Corbyn sieht in dem Vorgang gegen das KCC einen Angriff auf die demokratischen Freiheiten aller. „Das kurdische Gemeindezentrum unterstützt Flüchtlinge, die vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, und bietet der kurdischen Community einen Raum, um zusammenzukommen“, schrieb der parteilose Politiker und Gewerkschafter. Die von der Einrichtung angebotenen Dienste und Kurse bezeichnete er als „Rettungsanker“ für viele Menschen. „Ich bin stolz darauf, einen Wahlbezirk mit einer lebendigen kurdischen Gemeinschaft zu vertreten. Sie haben unseren Teil Londons zum Besseren verändert - und ihre Entschlossenheit ist eine Inspiration für Millionen von uns, die eine gerechtere und friedlichere Welt aufbauen wollen“, so Corbyn.