Irak: Außenministerium bestellt türkischen Geschäftsträger ein

Das irakische Außenministerium hat den Geschäftsträger der türkischen Botschaft in Bagdad einbestellt. Das Land protestiert gegen die fortgesetzte Besatzungsoperation in den südkurdischen Gebieten und die Anwesenheit des türkischen Verteidigungsministers.

Das irakische Außenministerium in Bagdad hat aus Protest gegen die fortgesetzte Militärinvasion in den südkurdischen Gebieten den Geschäftsträger der türkischen Botschaft einbestellt. Die Besatzungsoperation würde einen Verstoß gegen die Souveränität des Landes darstellen, teilte das Ministerium der staatlichen Agentur INA zufolge mit. Ankara sei mit einer Protestnote aufgefordert worden, solche Provokationen zu unterlassen.

„Die irakische Regierung drückte darüber hinaus ihre starke Unzufriedenheit und Ablehnung bezüglich der Anwesenheit des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar auf irakischem Territorium ohne Koordination oder vorherige Genehmigung durch die zuständigen Behörden aus”, heißt es in der Mitteilung.

Die Zusammenkunft Akars mit türkischen Truppen, die sich „illegaler Weise“ im Land aufhielten, sowie Äußerungen des türkischen Innenministers Süleyman Soylu hinsichtlich der Absicht Ankaras, eine „permanente Militärbasis“ in Metîna zu errichten, wurde von Bagdad verurteilt. „Die Regierung lehnt die andauernden Verletzungen der irakischen Souveränität und der Unverletzlichkeit des irakischen Staatsgebiets sowie des Luftraums durch die türkischen Streitkräfte kategorisch ab”, bekräftigte das Ministerium laut der Erklärung.

Die türkische Armee führt seit dem 23. April eine Besatzungsoperation in den Regionen Zap, Metîna und Avaşîn durch. Erdoğans Verteidigungsminister Hulusi Akar flog am Sonntag in Begleitung einer Abordnung nach Qilaban (tr. Uludere) in der Grenzprovinz Şirnex (Şırnak) und traf dort mit Verantwortlichen der Operationsführung zusammen. Anschließend flog Akar per Hubschrauber weiter zur türkischen Basis auf dem Gipfel Biliç in Heftanîn auf der anderen Seite der Grenze. Von dort aus werden Militäraktivitäten der Türkei auf irakischem Staatsgebiet koordiniert.