Ezidische Proteste in Deutschland werden fortgesetzt

In Berlin protestieren ezidische Organisationen seit einer Woche gegen das Şengal-Abkommen. Neben einer Mahnwache sind Gespräche mit Politikern geführt worden. Am Donnerstag finden in weiteren Städten Protestaktionen statt.

In Berlin protestieren ezidische Organisationen seit einer Woche gegen das zwischen der Regionalregierung Südkurdistans und der irakischen Zentralregierung getroffene Abkommen zur Zukunft von Şengal. Mit einer täglichen Mahnwache am Brandenburger Tor haben die Organisationen verdeutlicht, dass sie das ohne ezidische Beteiligung beschlossene Abkommen ablehnen und als Gefahr für die Region betrachten.

 

Über die Mahnwache hinaus haben Vertreterinnen und Vertreter des Zentralverbands der Ezidischen Vereine e.V. (NAV-YÊK), des Dachverbands des Ezidischen Frauenrats e.V. (SMJE), des Exil-Rats Sinjar e.V. (MŞD) und der Allianz der Eziden aus Syrien e.V. (YES) in den vergangenen beiden Tagen Gespräche in Berlin geführt. Bei diesen Gesprächen, die parallel zum Besuch des irakischen Ministerpräsidenten Mustafa Kazimi in der Bundeshauptstadt stattgefunden haben, ist die deutsche Regierung zum Handeln für Şengal aufgefordert worden.

Das wichtigste Gespräch fand mit Vertretern des Auswärtigen Ausschusses statt. Den Ausschussmitgliedern wurde dabei ein Informationsdossier über die Situation in Şengal überreicht, diese kündigten an, das Thema im Ausschuss einzubringen. Auch im Bundeskanzleramt wurde ein Dossier übergeben.

Die Mahnwache vor dem Brandenburger Tor wird am Donnerstag um 14 Uhr mit einer Kundgebung abgeschlossen. Für Donnerstag und Samstag sind in weiteren Städten Aktionen zum Thema angekündigt:

22.Oktober

Berlin: 14 Uhr, Brandenburger Tor / Pariser Platz

Bielefeld: 17 Uhr, Hauptbahnhof

Kleve: 17 Uhr, Große Straße (Kochlöffel)

Wesel: 16.30 Uhr, Berliner Tor

Straßburg: 11 Uhr, Place Kléber

24.Oktober

Hannover: 14 Uhr, Kröpcke/Steintor

Zeit und Ort einer Aktion in Bremen stehen noch nicht fest.