1.500 Dschihadistenfamilien in Serêkaniyê angesiedelt

Die Siedlungspolitik der Türkei in den besetzten Gebieten in Nordsyrien nimmt Fahrt auf. 1.500 Familien von Dschihadisten wurden bereits in der besetzten Stadt Serêkaniyê angesiedelt.

Seit dem 9. Oktober greift der türkische Staat nordsyrische Städte an. Trotz eines mit Russland geschlossenen Waffenstillstandsabkommens terrorisiert der türkische Staat die Bevölkerung mit Artillerieangriffen und vertreibt die ursprünglichen Einwohner*innen der Region. Anstelle der vertriebenen Bevölkerung werden die Familien der SNA-Söldner angesiedelt. Die von der Türkei kommandierte sogenannte „Syrische Nationalarmee” (SNA) ist ein Bündnis aus dschihadistischen und rechtsextremen Gruppierungen die teilweise, wie der Al-Qaida-Ableger Ahrar al-Sham, auch international als Terrororganisationen verfolgt werden. Die Familien dieser Dschihadisten aus Idlib, Homs, Cerablus, Bab, Azaz und Ghouta werden im gesamten besetzten Gebiet angesiedelt.

1.500 Dschihadistenfamilien in Serêkaniyê angesiedelt

Nach aktuellen Informationen wurden vor zwei Tagen vom nordkurdischen Serê Kaniyê (Ceylanpınar) aus 1.500 Familien von Mitgliedern der Sultan-Murad-Brigade und von Liwa al-Sham nach Serêkaniyê (Ras al-Ain) in Nordsyrien gebracht und in den Vierteln Xerabat und Hawarna angesiedelt. Die Dschihadisten feierten die Besetzung mit Freudenschüssen in die Luft. Auf der türkischen Seite der geteilten Stadt bildet die türkische Armee Dschihadisten aus und schickt sie mit ihren Familien über die türkische Grenze.

Geteilte Stadt

Während des Ersten Weltkrieges war Serêkaniyê Standort eines osmanischen Konzentrationslagers für den Völkermord an den Armeniern. Nach dem Krieg wurde die Stadt geteilt. Der südliche Teil wurde Teil des Völkerbundmandats für Syrien und Libanon, während der nördliche Teil türkisch wurde.