Vier Norweger in Amed festgenommen

In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed sind die Mitglieder einer Newroz-Delegation aus Norwegen festgenommen worden. Die Betroffenen hatten zuvor der Familie von Zülküf Gezen einen Beileidsbesuch abgestattet.

Im Vorfeld der Newroz-Feierlichkeiten am morgigen Donnerstag steigert sich der Umfang und die Intensität der staatlichen Repression. Das bekommen nicht nur Kurdinnen und Kurden zu spüren, sondern auch solidarische Menschen aus dem Ausland. Immer wieder geraten Beobachter*innen des kurdischen Neujahrsfestes oder auch ganze Delegationen ins Visier türkischer Behörden.

Ein weiterer dieser Vorfälle ereignete sich heute in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed (Diyarbakir). Dort nahm die Polizei vier Mitglieder einer Newroz-Delegation aus Norwegen fest. Die Aktivist*innen Marie Sorhaug, Mads Opheim, Beth Hartmann und Astrid Melmeim der Solidaritätsinitiative Kurdistan hatten im Vorfeld ihrer Festnahme der Familie von Zülküf Gezen einen Kondolenzbesuch abgestattet. Der 32-jährige Gezen hat sich vor drei Tagen im Gefängnis von Tekirdağ in der Westtürkei aus Protest gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan das Leben genommen. Die Festnahme der Aktivist*innen erfolgte unmittelbar nach Verlassen des Trauerhauses.

Zunächst war unklar, wohin die Delegationsmitglieder gebracht wurden. Nach einer Identitätsfeststellung in der örtlichen Polizeiwache wurden Sorhaug, Opheim, Hartmann und Melmeim wieder freigelassen. Im Moment befinden sie sich auf dem Weg zur Parteizentrale der HDP. Dort sollen Gespräche mit den hungerstreikenden HDP-Abgeordneten stattfinden.