Türkische Polizei öffnet Grab von HPG-Kämpfer

Die türkische Antiterrorpolizei hat den Leichnam des vor drei Jahren gefallenen HPG-Kämpfers Emrullah Tabak exhumiert und auf dem Friedhof in Bedlîs Knochenproben entnommen. Angeblich soll der vorherige DNA-Test nicht ausreichend gewesen sein.

Der türkische Staat terrorisiert die Angehörigen von gefallenen Guerillakämpfer*innen. Ein neues Beispiel der psychologischen Kriegsführung mit Hilfe der Leichen von Gefallenen der HPG trägt sich gerade im nordkurdischen Bedlîs (türk. Bitlis) zu. Der Guerillakämpfer Emrullah Tabak ist am 21. März 2017 bei einem Gefecht ums Leben gekommen. Nach der Feststellung seiner Identität mittels eines DNA-Abgleichs mit einem Familienmitglied wurde der Leichnam freigegeben und auf dem Friedhof im Dorfes Por (Değirmenaltı) beigesetzt. Am Mittwoch wurde die Leiche von einer polizeilichen Antiterroreinheit im Beisein eines Arztes exhumiert. Anschließend wurden Zahn- und Knochenproben entnommen.

Wie Angehörige von Tabak gegenüber der Nachrichtenagentur MA mitteilten, wurde die Familie einen Tag zuvor telefonisch von der bevorstehenden Exhumierung in Kenntnis gesetzt. Ein Familienmitglied wurde zur Abgabe einer neuen DNA-Probe ins Krankenhaus bestellt. Die Polizei gab an, dass Tabak laut offiziellen Vermerken noch lebt. Die Angehörigen kommentierten die Störung der Totenruhe mit den Worten: „Der Leichnam war nach dem DNA-Ergebnis freigegeben worden. Das Ziel ist es, auch uns bei lebendigem Leib zu töten und uns grausam zu unterdrücken.“