Polizeiübergriff bei Abschiebeversuch

Bei einem gescheiterten Abschiebeversuch in Frankfurt ist eine kurdische Familie misshandelt worden.

Familie Doğan, die vor ungefähr einem Jahr in Deutschland politisches Asyl beantragt hat, ist in Frankfurt bei einem Abschiebeversuch im Polizeifahrzeug misshandelt worden. Außerdem wurden 3000 Euro beschlagnahmt.

Die aus Malatya stammende Familie war vorgestern von der Polizei aus einer Flüchtlingseinrichtung in Friesoythe zum Frankfurter Flughafen gebracht worden. Als der Rechtsanwalt der Familie intervenierte, konnte die Abschiebung von Döndü und Mustafa Doğan und ihren sechs und zwölf Jahre alten Kindern nicht vollzogen werden. Die Familie wurde daraufhin mit der Aufforderung, ins Lager zurückzukehren, von der Polizei an einem Bahnhof in der Nähe des Flughafens abgesetzt.

Wie Döndü Doğan gegenüber der Tageszeitung Yeni Özgür Politika mitteilte, wurden bei dem Abschiebeversuch 3000 Euro beschlagnahmt. Als sie und ihr Mann sich dagegen gewehrt hätten, seien sie von den Polizisten angegriffen worden. „Sie haben vor allem meinen Mann angegriffen. Als ich dazwischen ging, schlugen sie auch mich“, erzählt Döndü Doğan. Der Angriff habe im Beisein der Kinder stattgefunden. Ihr Mann habe in der Nacht so starke Schmerzen gehabt, dass er gegen Morgen mit einem Krankentransport ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Dort sei er ambulant behandelt und in die Einrichtung zurückgeschickt worden.

„Wir sind vor Unterdrückung und Ungerechtigkeit geflüchtet“, sagt Döndü Doğan, die den Schock über die Geschehnisse noch nicht überwunden hat. „Jetzt sind wir hier vor den Augen unserer Kinder brutal geschlagen worden. Auch die Kinder sind in einem Schockzustand.“

Die Familie will nun rechtliche Schritte prüfen.