Polizei provoziert bei PKK-Feier in Berlin

In Berlin hat die Polizei nach einer Feier zur PKK-Gründung vor vierzig Jahren mehrere Menschen unter Einsatz von Gewalt festgenommen. Eine Frau erlitt einen Herzinfarkt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Am Sonntagabend fand in Berlin eine Feier aus Anlass der Gründung der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) am 27. November 1978 statt. Über tausend Menschen nahmen daran teil. Beim Verlassen der Feier wurden mehrere Menschen festgenommen, darunter auch Musiker.

Bei der Festnahme des kurdischen Rappers Muharrem erlitt seine Mutter einen Herzinfarkt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Vater wurde von der Polizei geschlagen. Die Festgenommenen wurden zu später Stunde wieder freigelassen.

Das Organisationskomitee der Veranstaltung verurteilte das Verhalten der Polizei als provokativ und antidemokratisch und kündigte rechtliche Schritte an. Die Festbesucher seien bis zur Haltestelle von der Polizei verfolgt und festgenommen worden: „Viele Betroffene konnten keinen Unterschied zwischen der deutschen Polizei und dem Vorgehen des türkischen Staates feststellen“, so das Organisationskomitee, „Wir betrachten dieses Verhalten als Dienst am Diktator Erdoğan.“

Als Ko-Vorsitzender von NAV-DEM Berlin erklärte Yeko Ardil: „Über tausend Menschen, vor allem Familien mit Kindern, haben begeistert gefeiert. Dieser Tag hat eine lebenswichtige Bedeutung für sie. Auf der Feier sind diverse Musik- und Folkloregruppen aufgetreten, darunter Hozan Diyar, Bangin, Bülent Turan, Xece und Muharrem. Es herrschte eine Atmosphäre wie auf einem Kulturfestival. Die Berliner Polizei zeigte sich jedoch von Anfang bis Ende repressiv.“

So habe die Polizei ständig interveniert und mit verschiedenen Begründungen versucht, Menschen festzunehmen. „Am Ausgang hat die Polizei die Situation eskalieren lassen. Wir Kurden sollen auch hier dazu gezwungen werden, unter dem Einfluss des türkischen Faschismus zu leben. Dabei handelt es sich um die Politik der Bundesregierung und nicht um die Meinung der Bevölkerung in Deutschland“, so Ardil.

Weiter erklärte Yeko Ardil: „Wir verurteilen, wie mit Kurdinnen und Kurden umgegangen wird. Wir werden uns nicht beugen. Was dem Musiker Muharrem und seinen Eltern angetan worden ist, ist eine Schande. Wir werden juristisch dagegen vorgehen, falls es in Deutschland noch so etwas wie Rechte gibt.“