Plünderungen in Efrîn gehen weiter

Türkische Truppen und verbündete Milizen arbeiten weiter daran, die Demografie der Region Efrîn aktiv zu verändern und plündern den Besitzstand der lokalen Bevölkerung.

Die türkische Armee und ihre unter anderem aus Überresten des Islamischen Staates (IS) und der al-Nusra-Front zusammengesetzten Milizen setzen ihre Plünderungen in Efrîn fort. Währenddessen werden auch immer mehr Familien aus anderen Region Syriens in den Häusern der Geflüchteten angesiedelt. Tausende von Familien aus Ghouta, Azaz und anderen Teilen Syriens wurden bereits in unzähligen Dörfern Efrîns untergebracht.

Familien, die wegen der türkischen Invasion nach Şehba zogen und von Zeit zu Zeit zurückkehren, um die Situation ihrer Häuser und Felder zu überprüfen, werden von den Besatzungskräften schikaniert. Die meisten dieser Menschen kehren nach wenigen Tagen nach Şehba zurück und berichten von Repressionen, Erpressungen und Gräueltaten der Besatzungstruppen.

70-jähriger soll Deserteur sein

Der 70 Jahre alte H.H. berichtete gegenüber ANF: „Ich ging zurück in mein Dorf, um zu sehen, was mit meinem Haus passiert ist. Ich sah, dass sie genauso wie in allen anderen Häusern in der Umgebung auch alles aus meinem Haus genommen hatten. Sie ließen nichts zurück. Die türkischen Banden beschlagnahmen die Felder und Olivenbäume derer, die Efrîn verlassen mussten. Jetzt ist die Zeit für die Weizenernte. Sie ernten den ganzen Weizen und nehmen den Leuten ihren Besitz weg. Sie haben uns gesagt, wir wären Deserteure. Ich bin 70 Jahre alt. Bin ich denn immer noch im Alter für den Militärdienst?

Besatzer zerstören Dorfmoschee

In unserem Dorf sind viele Häuser zerstört worden. Es sind fast 18 Häuser. Die Moschee im Dorf Qide wurde dem Erdboden gleich gemacht. Wo gibt es so etwas? In 40-50 Häusern in Qide wurden arabische Familien angesiedelt. Ich weiß nicht, woher diese Menschen gebracht worden sind. Sie haben alle Olivenbäume beschlagnahmt. Man kann nicht einmal auf das eigene Haus oder den Besitz des eigenen Sohnes aufpassen. Sie gehen vor deinen Augen dort hinein und nehmen alles mit. Aus Angst sagt niemand etwas“.