KJK: Jeden Ort in eine Stellung des Befreiungskampfes verwandeln

Zum internationalen Frauenkampftag am 8. März erklärt die KJK, dass mit dem rasant größer werdenden Aufstand von Frauen ein neues Zeitalter angebrochen ist.

Zum Weltfrauentag am 8. März erklärt die KJK (Komalên Jinên Kurdistanê / Gemeinschaft der Frauen Kurdistans), dass durch den trotz eines hohen Tributs anwachsenden Aufstand von Frauen ein neues Zeitalter begonnen hat. Unter der Führung von Frauen könne die Menschheit ein Leben in Freiheit und Gleichheit erreichen, betont die KJK und grüßt alle kämpfenden Frauen.

In der Erklärung wird festgestellt, dass im System der kapitalistischen Moderne alle Angriffe auf Frauen eine ideologische Basis haben: „Das patriarchale Herrschaftssystem drängt die Freiheitsforderungen von Frauen in einen engen Raum zurück und verhindert die Entwicklung eines radikalen Befreiungskampfes. Wir werden unsere Rechte bei Themen wie Gewalt und Abtreibung durchsetzen und gleichzeitig dafür kämpfen, dass Frauen wie in Rojava in allen Bereichen des Lebens gleichberechtigt und frei vertreten sind. Als Frauen werden wir uns mit einer strategischen Mission auf allen Ebenen beteiligen und dabei einen Ansatz vertreten, mit dem die Gesellschaft und die Männer eine Veränderung und einen Wandel erfahren. Auf den Ansatz, Frauen ins männliche Herrschaftssystem einzubeziehen und in die Machtstrukturen zu integrieren, werden wir mit umfassender Strategie und Taktik reagieren. Wir werden jeden Ort, an dem wir uns innerhalb des patriarchalen Herrschaftssystems befinden, in eine Stellung des Befreiungskampfes verwandeln. Wenn wir organisiert vorgehen, werden wir nicht innerhalb des Systems verloren gehen, sondern im Gegenteil Resultate erzielen und gegen das Herrschaftssystem standhalten können.“

Die KJK hält fest, dass die Gemeinsamkeiten zwischen den Frauenkämpfen in Kurdistan und weltweit noch nie so weit vorangeschritten waren wie heute. In der modernen Zeit sei ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der die verschiedenen Kämpfe miteinander verbinde. Weiter heißt es in der Erklärung: „Frauen sind die älteste Kolonie der Menschheit und akzeptieren den versklavenden Status quo nicht mehr. Sie sind entschlossen, als Subjekte eines neuen freien Lebens einen unerbittlichen Existenzkampf zu führen. Kleine und große Frauenkämpfe vereinen sich und werden zu einem unaufhaltsamen Fluss. Widerstand, Rebellionen und Proteste schlagen wie Blitze in den vom patriarchalen System erschaffenen Gendercodes ein und zersplittern einen nach dem anderen. Was das Herrschaftssystem heute zum Erliegen bringt, ist der Kampf der Frauenbewegungen. Bei unserer Arbeit, das patriarchale System zu zerschlagen, haben wir eine wichtige Schwelle erreicht. Lasst uns von dieser Schwelle aus mit ganzer Kraft weitermachen. Lasst uns zum 8. März 2021 das patriarchale Herrschaftssystem weiter zurückdrängen und zum Zusammenbruch bringen.“

In der Erklärung wird auf das Niveau der organisierten Kampfes kurdischer Frauen aufmerksam gemacht. Das finde auch weltweit Beachtung, so die KJK: „Unsere Philosophie und unser Kampf für Frauenbefreiung haben Einzug im Geist von Frauen und der gesamten Gesellschaft erhalten. Sie sind lebendig und können nicht verworfen werden. Die Praxis der kurdischen Frauenbewegung wird weltweit akzeptiert und beachtet. Die Frauenrevolution in Rojava hat eine wichtige Position eingenommen, die weltweit ernst genommen wird.“

Die KJK weist außerdem auf ihre im September 2020 gestartete Offensive „Es ist an der Zeit, die freie Frau und die Gesellschaft gegen Feminizid zu verteidigen“ hin und betont: „Unsere Aktivitäten zum 8. März müssen entsprechend unserer Perspektive von einer demokratischen Gesellschaft mit Frauen aller Völker und Glaubensgemeinschaften zusammen stattfinden. Auf dieser Grundlage rufen wir Frauen in Kurdistan, im Mittleren Osten und auf der ganzen Welt zur starken und begeisterten Beteiligung auf. Unser Kampf muss an Geschwindigkeit zunehmen. Wir Frauen werden die Gewinnerinnen sein. Alle vom männlichen Herrschaftssystem im Leben errichteten Mechanismen müssen durchbrochen werden. Siegen werden die Gedanken von Abdullah Öcalan zur Frauenbefreiung und damit die Menschheit.“