Internationalistische „Rise Up 4 The Revolution”-Demo in Berlin

Unter dem Motto „Feuer im Herzen - Unser ganzes Leben ist ein Kampf” ruft Women Defend Rojava zur Teilnahme an einer internationalistischen Antifa-Demonstration in Solidarität mit revolutionären Bewegungen weltweit am 19. Juli in Berlin auf.

Das Komitee von Women Defend Rojava in Berlin ruft zur Teilnahme an der internationalistischen „Rise Up 4 The Revolution” Demonstration am 19. Juli um 16 Uhr am Berliner Hermannplatz auf. Die Demonstration findet anlässlich des achten Geburtstags der Rojava-Revolution statt und solidarisiert sich mit allen revolutionären Bewegungen weltweit.

Die lokale Gruppe der Kampagne „Women Defend Rojava” mobilisiert unter dem Motto „Feuer im Herzen - Unser ganzes Leben ist ein Kampf“ in den FLINT*(Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre, Trans)-Block und weist in einem Aufruf auf den Zusammenhang zwischen faschistischer Mentalität und Feminizid hin:

Das patriarchal-kapitalistische System bröckelt

Die Welt ist in Aufruhr und das patriarchal-kapitalistische System bröckelt. Wir fühlen und wir sehen es. Die weltweite Bewegung der kämpfenden Frauen* ist in den letzten Jahren stärker und größer geworden und entfacht ein riesiges Feuer gegen die Unterdrückung. Von Las Tesis bis PussyRiot, von kämpfenden Schwarzen Frauen* in den USA bis zu den naxalitischen Frauen* in Indien, von den Zapatistas bis zur kurdischen Frauenbewegung. Wir sind überall, wir sind internationalistisch, wir laufen vorneweg und wir holen uns als Frauen* unsere Freiheit, unsere Leben zurück.

Im Jahr 2020 überschlugen sich bisher die Ereignisse. Doch die weltweite Aufstandsbewegung, die sich in den Monaten zuvor die Straßen und Plätze nahm, hat durch die Pandemie einen Dämpfer erfahren. Dies nutzen die Herrschenden gerade überall dazu, mit aller Brutalität gegen die kämpfenden Völker vorzugehen. In Chile sterben mehr Menschen an Hunger als an Corona und das Militär mordet in den Straßen. In Kurdistan hat Erdogan jüngst eine neue Großoffensive gestartet und erhält Unterstützung vom Iranischen Regime, das ebenso seine Bevölkerung, die in einer riesigen Widerstandsbewegung gegen die Diktatur aufbegehrt hatte, gnadenlos unterdrückt. In Mexiko plant der Staat mit kommerziellen Großprojekten die autonomen Gebiete der Indigenen im Süden zu zerstören.

Frauen* sind die Zielscheibe der patriarchalen Mentalität

Überall sind es Frauen*, die das patriarchale System zuerst angreift und ermordet. Weltweit nehmen Feminizide zu, die Gewalt gegen Frauen* hat sich während der Pandemie drastisch erhöht. So wurden drei Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung, Amine Weysî, Hebûn Mele Xelîl und Zehra Berkel, am 23. Juni bei Kobanê von einer türkischen Kampfdrohne gezielt getötet. Toyin, eine 19-jährige „Black lives matter"-Aktivistin, verschwand am 6. Juni und wurde eine Woche später tot aufgefunden. Die Aktivistin Zeyneb Jalalian ist im Iran vom Staat absichtlich mit Corona infiziert worden. In Mexiko wird im Durchschnitt alle drei Stunden eine Frau* von einen Mann ermordet. In Berlin wurde Maria in ihrer Wohnung von deutschen Cops erschossen. Und die Liste geht immer so weiter, denn jede Woche werden tausende von uns ermordet und wir werden 24 Stunden am Tag vom patriarchalen System angegriffen.

Im Herzen der Bestie

In Berlin sind wir im Herzen der Bestie des Kapitalismus. Auch wenn uns das System hier vorspielt feministisch und frei zu sein, müssen wir verstehen, dass die Realität eine andere ist. Wir müssen verstehen, wie das System uns permanent angreift. Das rechte Attentat in Hanau, die Brandanschläge in Neukölln, die rassistische Polizeigewalt, die Feminizide und all die sogenannten täglichen „Einzelfälle“ zeigen, dass patriarchale und faschistische Gewalt immer weiter zunehmen. Faschismus ist patriarchal und das Patriarchat ist faschistisch.

Doch wir vergessen nicht, dass unsere Geschichte eine Geschichte des Widerstands ist und unser Kampf Leben bedeutet. Auch wenn das Patriarchat versucht, uns und unsere widerständige Geschichte zu vernichten - wir werden das nicht zulassen und uns als kämpfende Frauen* organisieren! Wir sind bereit, uns zu verteidigen, denn jeder Mord an einer* von uns, lässt unsere Entschlossenheit nur noch wachsen!  Wir müssen die Zeichen der Zeit erkennen, unsere Organisierung stärken und überall Selbstverteidigungsstrukturen aufbauen.

Wir sagen: Keine* mehr!

In Gedenken an die Ermordeten, in Solidarität mit den Bedrohten, geben wir uns das Versprechen, für eine befreite Gesellschaft weiter zu kämpfen. Wir sagen keine* mehr! Kommt am Sonntag, den 19.07., dem Geburtstag der Rojava-Revolution, um 16 Uhr zur internationalistischen „Rise up 4 the revolution“-Demonstration am Hermannplatz. An alle Flint*: Kommt mit euren Fahnen, Transparenten und Liedern in den feministischen Frontblock! Tragen wir unser Feuer mit voller Überzeugung nach außen! Frauen*, die kämpfen, sind Frauen*, die leben! Jin, Jiyan, Azadî!