HPG geben Identität von gefallener Kommandantin bekannt

Die HPG haben die Identität der gefallenen YJA-Star-Gebietskommandantin der Region Mêrdîn bekannt gegeben. Sozdar Cûdî ist bei einem türkischen Luftangriff am 8. Mai 2021 ums Leben gekommen.

Am 8. Mai 2021 ist Sozdar Cûdî, die Gebietskommandantin der YJA Star in der nordkurdischen Region Mêrdîn, bei einem Luftangriff auf das Gebiet Şehîd Mervan ums Leben gekommen. Das geht aus einer Erklärung des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) hervor. Sozdar Cûdî hat 22 Jahre in der Guerilla gekämpft. Das Pressezentrum schreibt über sie: „Sozdar hat im Leben wie im Krieg in jedem Moment eine Linie der Opferbereitschaft verfolgt. Es ist ihr gelungen, zu einer vorbildlichen Kommandantin der Guerilla der demokratischen Moderne zu werden.“

Codename: Sozdar Cûdî
Vor- und Nachname: Menal Yûsûf
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Hacer – Îbrahîm
Todestag und -ort: 8. Mai 2021/ Mêrdîn

 

Sozdar Cûdî stammte aus der Stadt Qamişlo in Rojava. Ihre Familie gehörte zu den frühesten Symphatisanten der PKK in Qamişlo. Daher lernte Sozdar Cûdî bereits in jungen Jahren die PKK und ihren Kampf kennen und nahm diese als Lebensperspektive und Möglichkeit wahr. Nach der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei schloss sie sich der Guerilla an. Die HPG schreiben über sie: „Unser Genossin Sozdar hat ihr ganzes revolutionäres Leben lang an ihren Gründen für den Beitritt zur PKK festgehalten und auf der militanten Linie der PKK bestanden. Als vorbildliche Militante hat sie bei allen Aufgaben ein unvergleichliches Engagement gezeigt. Sozdar arbeitete in vielen verschiedenen Bereichen und Gebieten und hat es verstanden, die Last des Kampfes unter allen Bedingungen zu schultern. Von Rojava bis Rojhilat, von Başûr bis Bakur, es gibt kein Gebiet, das sie nicht betreten und in dem sie nicht gekämpft hat. Sie näherte sich jeder Aufgabe mit großer Ernsthaftigkeit und legte die Messlatte für den Erfolg immer höher. Sie akzeptierte kein anderes Ergebnis als den vollständigen Erfolg.“

Sie gewann selbst die gegensätzlichsten Menschen“


Über ihre Geschichte schreiben die HPG: „Unser Freundin Sozdar begann ihren Kampf in der gesellschaftlichen Arbeit und es gelang ihr, unsere Partei auf einfache und richtige Weise zu vertreten. Sie sorgte dafür, dass unser Volk auf allen Ebenen am Befreiungskampf teilnahm. Unsere Weggefährtin Sozdar überzeugte mit ihrer aufrichtigen und ehrlichen Persönlichkeit und ausgestattet mit der apoistischen Ideologie selbst die gegensätzlichsten Menschen davon, in den Reihen der PKK für Freiheit zu kämpfen. Sozdar verstand bei dieser Arbeit die Realität des Volkes sehr genau.

Sie ging in die freien Berge Kurdistans und schloss sich 2003 der Guerilla an, um die freie Zukunft, die das Volk verdient hat, zu schaffen. Unsere Freundin Sozdar betrachtete das Guerillaleben als etwas heiliges und war davon überzeugt, dass nur auf diesem Weg die Suche nach Freiheit Sinn macht. Sie glaubte zutiefst daran, dass der Guerillakrieg weiter ausgebaut und verstärkt werden müsse und die Realität erkannt werden sollte, dass unser Volk nur durch den Guerillakampf befreit werden könne. Auf dieser Grundlage versuchte sie, die Strategie des revolutionären Volkskriegs in all ihren Dimensionen zu verstehen und umzusetzen. Unsere Genossin Sozdar hat sich immer vorgeschlagen, um in die intensivsten Kriegsgebiete zu ziehen, und hat versucht, eine Vorreiterin zu sein. Mit ihrer apoistischen Haltung und ihrem Mut im Krieg wurde sie in kurzer Zeit zu einer Kommandantin und übernahm noch mehr Verantwortung. Sie hat Kommandoaufgaben auf verschiedenen Ebenen ausgeübt und war eines der konkreten Beispiele für die Dimension der Freiheit, welche Frauen, die sich in der apoistischen Philosophie bilden, erreichen können.

Nach langem Aufenthalt in Kriegsgebieten übernahm Sozdar 2018 eine Aufgabe an der Frauenakademie Şehîd Bêrîtan. Hier begann sie sich auf den neustrukturierten Guerillakampf vorzubereiten und arbeitete hart daran, ihre Genossinnen auszubilden und jede von ihnen zu einer Guerillakämpferin der demokratischen Moderne zu machen. Im Rahmen dieser Ausbildungsaktivitäten sorgte sie dafür, dass ihre jungen Genossinnen die Ideologie des Apoismus besser kennenlernten, sich ihres eigenen Geschlechts bewusst wurden, mit Stereotypen brachen, die das patriarchale Denken den Frauen auferlegt, und sich ihnen die Tore zur Freiheit öffneten. Sozdar wurde zu einem der besten Beispiele, welche Erfolge Frauen erringen können, wenn sie sich auf ihre eigene Kraft verlassen. Sie versuchte, auch ihre Kampfgefährtinnen auf dieses Niveau zu bringen.

Mit der Fokussierung, die sie an der Akademie erreicht hatte, organisierte sie anschließend den Kampf in Nordkurdistan und wurde zur Gebietskommandantin der YJA Star in Mêrdîn. Sozdars Hauptziel, als sie nach Nordkurdistan ging, war es, den Guerillakrieg und den Einfluss von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] weiter zu stärken und für seine Freiheit zu sorgen. Sozdar sah in der Realisierung dieses Ziels die Befreiung unseres Volkes und der Frauen. Sie war sich bewusst, dass es die opferbereiten apoistischen Militanten sein würden, die dieses Ziel realisieren werden. Daher maß sie ihre eigene Beteiligung immer am Maßstab der Opferbereitschaft und wurde 2021 zu einem der größten Symbole des Frauenkampfes.“

Abschließend sprechen die HPG den Angehörigen, dem kurdischen Volk und der Menschheit ihr Beileid aus und bekunden ihre Verbundenheit mit Sozdar Cûdî. Die HPG wiederholen ihr Versprechen, Sozdar Cûdîs Träume, koste es was es wolle, zu verwirklichen.