Guerillakämpferin Sarah Handelmann bei Luftangriff gefallen

Die deutsche Guerillakämpferin Sarah Handelmann ist am 7. April bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete gefallen. Die HPG sprechen ihren Angehörigen ihr Beileid aus.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG hat eine Erklärung zum Tod der Internationalistin und Guerillakämpferin Sarah Handelmann abgegeben, die am 7. April bei einem türkischen Luftangriff auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete ums Leben gekommen ist. In der Erklärung heißt es:

„Der Kampf um Widerstand wird in allen Teilen Kurdistans mit großer Selbstlosigkeit, Fleiß und Hingabe geführt. Während das Echo dieses Befreiungskampfes unter Federführung der PKK rund um den Globus widerhallt, nehmen die selbstlosen Kämpfe unserer Gefallenen für den Aufbau eines freien Lebens ihre Plätze in der Geschichte ein.  

Viele unserer Freundinnen und Freunde, die sich am Kampf gegen die faschistisch-rassenfanatische türkische Besatzungsarmee beteiligen, haben in unserem historischen Widerstand Heldenmut bewiesen und dem Faschismus in Kurdistan keinen Fußbreit überlassen. Eine dieser Freundinnen ist die internationalistische Kämpferin und Guerillakommandantin Sara Dorşîn (Sarah Handelmann). Heval Sara ist am 7. April bei einem Luftangriff der türkischen Besatzungsarmee auf die Medya-Verteidigungsgebiete gefallen.”

                                  

Codename: Sara Dorşîn

Vor- und Nachname: Sarah Handelmann

Geburtsort: Deutschland

Todestag und -ort: 7. April 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Zur Biografie von Sarah Handelmann teilen die HPG mit:

„Unsere Freundin Sara kam 1985 in Deutschland zur Welt. Bereits in jungen Jahren erkannte sie die Asozialität des Kapitalismus und begab sich auf die Suche nach dem Kampf, den sie führen wollte. Sie engagierte sich für eine Vielzahl sozialistischer Organisationen, der kurdische Befreiungskampf beeindruckte Sara besonders. Die Vernichtungspolitik, die dem kurdischen Volk auferlegt wird, empfand sie so, als sei ihr eigenes Volk davon betroffen. Sara war sich der demokratischen Einheit der Völker bewusst und glaubte daran, dass die Befreiung aus den Klauen der kapitalistischen Moderne, die den Menschen verdirbt, die Gesellschaft ausbeutet und in Stücke reißt, in der demokratischen Moderne liegt. Sie glaubte daran, dass die demokratische Moderne eine politisch-moralische Gesellschaft ermöglichen kann. Als Resultat ihrer Suche kam Sara im Jahr 2017 in die Berge Kurdistans, um sich der PKK anzuschließen, deren Grundlage die Ideologie nach einem freien Leben des Vordenkers Abdullah Öcalan ist. In den unendlichen Bergen Kurdistans wurde Sara eine Guerillakämpferin und passte sich sehr schnell an das Leben dort an. In dieser Zeit setzte sie sich intensiv mit der Frauenbefreiungsideologie der kurdischen Bewegung auseinander. Sara nahm ihren Platz in den Reihen der Frauenguerilla YJA-Star ein und knüpfte tiefe Freundschaften zu ihren Genossinnen. Sie war eine besonders beliebte Freundin ihrer Kameradinnen.

Sara entwickelte sich sehr schnell. Besonders im militärischen Bereich machte sie erhebliche Fortschritte. Als moderne zeitgenössische Kämpferin übernahm sie bei der Guerilla die Funktion der Teamkommandantin. Sie erfüllte ihre Aufgaben stets gewissenhaft und war in den Augen ihrer Freundinnen und Freunde eine Führungspersönlichkeit. In jedem Moment ihres Lebens bei der Guerilla kämpfte sie mit aufrichtiger Liebe für die Freiheit. Bis zu ihrem Tod war Sara eine aktive Guerillakommandantin, die ihren Platz im Befreiungskampf Kurdistans einnahm.

Nach Genoss*innen wie Andrea Wolf (Ronahî), Uta Schneiderbanger (Nûdem), Jakob Riemer (Şiyar) und unzähligen weiteren Freundinnen und Freunden, die Symbole dieser Suche nach Freiheit wurden, kämpfen auch jetzt viele Genoss*innen aus Deutschland und anderen Ländern Europas in unseren Reihen. Auch Sara war ein wichtiger Teil unseres Freiheitsmarschs. Sie war der Ansicht, dass die gesamte Menschheit in Frieden zusammenkommen und ihre Muttersprache sprechend nach ihrer eigenen Kultur und nationalen Werten leben sollte. Sara wollte, dass sich die Gesellschaft auf Grundlage einer demokratischen Nation organisiert, um die Freiheit zu erreichen und ein freies Leben zu führen.

Die geschätzte Familie Handelmann kann nicht stolz genug auf ihre Tochter Sara sein, die ihren Kampf für die Freiheit führte. Angesichts dieses schmerzvollen Verlusts sprechen wir den Angehörigen von unserer Freundin Sara unser aufrichtiges Beileid aus.

In der Person von Sara Dorşîn erinnern wir noch einmal an alle internationalistischen Gefallenen, die als Zeichen der Solidarität der Völker im Befreiungskampf der unterdrückten Völker ihr Leben verloren haben. Wir versprechen, die von ihnen an uns übergebene Fahne der Freiheit in den Sieg zu tragen.”