Feiertag auf dem Friedhof von Qamişlo

Viele Menschen aus Qamişlo in Rojava haben am ersten Feiertag des Opferfestes den Gefallenenfriedhof besucht.

Am ersten Feiertag des Opferfestes haben viele Menschen die Gräber ihrer gefallenen Angehörigen auf dem Friedhof „Şehîd Delil Saruxan“ in Qamişlo besucht. Nicht nur Familienmitglieder kamen auf dem Friedhof zusammen, auch viele Weggefährt*innen, die mit den Gefallenen Schulter an Schulter gekämpft haben, versammelten sich an den Gräbern. Die Gesichter spiegeln Stolz, Traurigkeit, Sehnsucht und Glück wieder. Es sind Kinder dabei, die ihren Vater nie kennengelernt haben, und Kriegsversehrte, die einen Körperteil im Krieg verloren haben. Alle treffen sich auf dem Gefallenenfriedhof, um sich gegenseitig Kraft zu geben

In Qamişlo trifft man auf Familien, die während der Revolution einen hohen Preis zahlen mussten. Zevin Ferhan ist eine junge Frau aus einer dieser Familien. Zum Feiertag will sie ihren gefallenen Bruder Ziyabend, ihre Cousins Alan, Yilmaz und Xebat und ihren Schwager Diyar auf dem Friedhof besuchen.

Auch Şehnaz Emin Hessaris Sohn Delil Qamişlo ist gefallen. Sie sagt: „Als Mütter sind wir heute gleichzeitig glücklich und traurig. Im Herzen tut es weh, am Grab des eigenen Kindes zu stehen. Wir unterstützen uns jedoch untereinander. Der Feind versucht uns in allen vier Teilen Kurdistans zu vernichten und es gibt Tausende Gefallene in allen Teilen. Ich sage das zu Erdoğan: Je mehr ihr uns ermordet, desto stärker werden wir, weil unsere Wut ins Unermessliche steigt. Ihr werdet dafür bezahlen und wir werden unseren Kampf niemals aufgeben.“