In Venlo findet seit gestern der 10. Kongress der Europa-Organisation der PYD statt. Hunderte Delegierte und Gäste aus anderen politischen Parteien und Organisationen diskutieren über die aktuelle politische Lage in Rojava. Schwerpunkte sind der militärische Sieg über den IS in Nord- und Ostsyrien sowie die Situation im weiterhin vom türkischen Staat und dschihadistischen Gruppierungen besetzten Efrîn.
Einer der eingeladenen Gäste ist Zubeyir Aydar, der Mitglied des KCK-Exekutivrates ist. Gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews äußerte er sich zur Bedeutung des PYD-Kongresses in einer Zeit, in der in ganz Rojava der Sieg über den IS gefeiert wird: „Die Angriffe auf Rojava gehen jedoch weiter. Weite Gebiete in Nordsyrien, von Dscharablus über Efrîn bis in den Norden von Aleppo, müssen befreit werden. Darüber muss auf diesem Kongress diskutiert werden.“
Aydar verwies auf den Sieg der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) über den IS und erklärte: „In Rojava gibt es jetzt Tausende Islamisten in Gefangenschaft. Sie haben sehr große Verbrechen begangen und müssen dafür verurteilt werden. In Kobanê sollte ein internationaler Gerichtshof errichtet werden, denn der Kampf um Kobanê war der Anfang vom Ende des IS.“
Der kurdische Politiker forderte außerdem, dass Vertreter aus Nord- und Ostsyrien in alle internationalen Gespräche zur Syrien-Krise eingebunden werden.