Türkei baut Militärbasis in ezidischem Dorf

Die türkische Armee lässt in einem ezidischen Dorf im nordsyrischen Kanton Efrîn einen Militärstützpunkt errichten. Dafür wurden rund eintausend Olivenbäume abgeholzt.

Die Berichte über Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die der türkische Staat gemeinsam mit seinen islamistischen Verbündeten seit Beginn der Invasion gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn am 20. Januar 2018 verübt, reißen nicht ab. Neben Plünderungen, Entführungen, Vertreibung, extralegalen Hinrichtungen, Folter und Misshandlung wird auch die Natur von Efrîn systematisch zerstört. Jüngstes Beispiel der vorsätzlichen Naturzerstörung durch die Besatzungstruppen ist das ezidische Dorf Basufanê im nicht vollständig von der Türkei besetzten Kreis Şêrawa. Dort wurden rund eintausend Olivenbäume abgeholzt, um Platz für einen türkischen Militärstützpunkt zu schaffen.

Die im Zuge des Angriffskriegs aus Basufanê geflohenen Ezidinnen und Eziden, die im Camp Serdem im Kreis Şehba Zuflucht gefunden haben, protestieren gegen die Zerstörung ihres Dorfes. Auf einer Pressekonferenz im Camp kritisierte Gulê Cefo im Namen des Verbands der Ezid*innen Efrîns das Schweigen der internationalen Gemeinschaft angesichts der Invasion in dem nordsyrischen Kanton und der systematischen Kriegsverbrechen, die durch die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen verübt werden.

Auch während dem Bau der Mauer, die die Türkei im besetzten Efrîn errichten lässt, um die Region vom Rest Syriens abzuspalten, wurden bereits Tausende Olivenbäume sowie Dutzende Gebäude – darunter Wohnhäuser, Schulen und Wasserdepots – zerstört.