Neffe des MIT-Chefs als Guerillakämpfer in Bradost

Einer der Guerillakämpfer, die in der Region Bradost gegen die türkische Invasion in Südkurdistan kämpfen, ist Egîd Zilan. Egîd ist der Neffe des Chefs des türkischen Geheimdienstes, Hakan Fidan.

Die Offensive „Şehîd Piroz und Şehîd Agirî“ der HPG und YJA-Star gegen die Invasion des türkischen Staates in Südkurdistan dauert an. Täglich finden wirkungsvolle Guerillaaktionen in der Lêlîkan-Region statt.

Einer der Guerillakämpfer an der Front ist Egîd Zilan. Egîd stammt aus dem Kreis Erdîş (Erciş) in der nordkurdischen Provinz Wan und ist der Neffe des Chefs des türkischen Geheimdienstes MIT, Hakan Fidan. Egîd hatte sich 2015 den HPG angeschlossen. Er ist in einem staatlichen Internat (YIBO) aufgewachsen, in dem Kurden wie Hakan Fidan assimiliert werden.

Egîd, der sagt, „In den YIBOs werden Hakan Fidans gezüchtet“, und selbst an einer solchen Schule war, hat für ANF seine Geschichte erzählt.

„Hakan Fidan ist in einem YIBO aufgewachsen“

Egîd Zilan berichtet, dass es für kurdische Jugendliche zum Studieren kaum eine andere Möglichkeit als die Internate gibt und Eltern ihre Kinder aus diesem Grund dorthin schicken: „Wir und meisten die Kinder in unserem Umfeld sind an ein YIBO gegangen. Wir wurden dort an Stelle unserer Kultur mit der Assimilationspolitik des türkischen Staates aufgezogen. Die Form der Assimilation war brutal. Das galt aber nur für die kurdischen Kinder. Gegen die türkischen Kinder wurde keine Gewalt angewandt, denn das hätten ihre Familien nicht akzeptiert. Unsere Familien haben dies als einzigen Weg angesehen, damit man ein ‚großer Mensch‘ wird, und sie ließen uns dort lernen, egal unter welchen Bedingungen.“

Immer wieder wurde Hakan Fidan als ein Vorbild dargestellt, erzählt Egîd: „Es wurde so getan, als hätte Hakan Fidan nichts mit den Dutzenden Massakern, die wir täglich erleben, zu tun. Wir waren Kurden und Hakan Fidan hat Kurden umgebracht. Ich konnte meine Familie in dieser Hinsicht nie verstehen. Muss ich meine Geschwister töten, um ein großer Mann wie Hakan Fidan zu werden? Da wir Kinder waren und wir uns mit niemandem austauschen konnten und niemand uns verstehen wollte, blieben wir im YIBO.“

„Ich haben mich angeschlossen, um an den Fidans Rache zu nehmen“

„Was mich am stärksten zu meinem Beitritt bewegte, war die Tatsache, dass kurdische Kollaborateure wie Hakan Fidan Kurdinnen und Kurden ermorden“, sagt Egîd Zilan und fährt fort: „Das, was mich mit Hakan Fidan verbindet, ist unsere Verwandtschaft. Mein Opa und sein Vater waren Geschwister. In unserer Familie gab es welche, die Hakan Fidan nicht akzeptierten, und andere, die ihn für sich vereinnahmten.“

Egîd erlebte seit seiner Kindheit die Kurdenfeindlichkeit des türkischen Staates als Widerspruch. Richtig klar sei ihm dies aber erst 2011 geworden: „Ich begriff die Kurdenfeindschaft mit dem Erdbeben 2011 in Wan. Als Müge Anli sagte, Allah wolle, dass die Kurden sterben, drückte das für mich alles aus. Warum soll Gott Menschen mit einer Sprache, die er selbst geschaffen hat, vernichten wollen? Bei diesem Erdbeben haben Hunderte ihr Leben verloren. Jeden Tag wuchs die Kurdenfeindschaft.“

„Wir gehen mit großen Schritten zum Sieg“

Egîd berichtet aus dem Krieg in Südkurdistan: „Wir verschanzen uns gegen die Invasion. Als Freiheitsguerilla Kurdistans haben wir zu Beginn dieser Offensive unser Wort gegeben, sie jeden Tag weiterzutragen. Der Sieg ist uns sicher. Wir führen mit unseren Aktionen einen Krieg, um die Besatzer aus unserem Land zu vertreiben. Unsere Offensive wird täglich ausgeweitet und bewegt sich Schritt für Schritt zum Sieg.“