HPG: Vergeltungsaktionen für Diyar Xerib

Die kurdische Guerilla hat in zahlreichen Regionen türkische Soldaten angegriffen. Die Aktionen fanden als Vergeltung des Mordes an dem führenden KCK-Mitglied Diyar Xerib statt.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben nach der Ermordung des führenden KCK-Mitglieds Diyar Xerib eine Aktionsserie gegen die türkische Armee durchgeführt. In einer aktuellen Erklärung des HPG-Pressezentrums heißt es:

„Am 5. Juli ist Diyar Xerib Muhammed (Nom de guerre: Helmet) gemeinsam mit unseren Weggefährten Şahin und Devran bei einem Angriff von Kriegsflugzeugen der türkischen Besatzerarmee in der Qendîl-Region in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Der Angriff wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Agenten durchgeführt. Helmet hat 25 Jahre in den Reihen der PKK gekämpft und eine wichtige Position innerhalb unserer Partei eingenommen.“

Der Angriff richtete sich gegen die Linie Abdullah Öcalans und die nationale Einheit unter den Kurden, so die HPG-Pressestelle: „Helmet war auch für uns ein führender Kommandant. Sein Kampf für die Einheit des Volkes Kurdistans war ebenso groß wie wertvoll. Für diesen von der türkischen Besatzerarmee und örtlichen Kollaborateuren gemeinsam ausgeführten niederträchtigen und verräterischen Angriff wird unbedingt Rechenschaft gefordert werden.“

In der HPG-Erklärung wird auch an die „wertvollen Militanten unserer Partei Şehîd Şahin und Şehîd Devran“ erinnert und ihren Familien sowie dem „patriotischen kurdischen Volk“ das Beileid ausgesprochen.

Als Entgegnung zu dem Angriff auf Diyar Xerib und die beiden Guerillakämpfer haben die HPG in vielen verschiedenen Gebieten erfolgreiche Angriffe auf die türkische Armee durchgeführt.

Sabotage gegen Besatzungstruppen

Am 9. Juni hat eine Sabotageaktion gegen zwei Militärtransporter stattgefunden, die von der Gemeinde Rubarok im nordkurdischen Kreis Şemzînan (Şemdinli, Provinz Colemêrg/Hakkari) in Richtung des Tepê Xwedê in Avaşin (Medya-Verteidigungsgebiete) fuhren. Eines der Fahrzeuge wurde vollständig zerstört, das andere beschädigt. Die HPG stellten den Tod von einem Unteroffizier und einem Zugführer fest, gehen jedoch von weiteren Toten aus. Zwei Soldaten wurden verletzt. Die Toten und Verletzten wurden mit Hubschraubern abtransportiert. Die türkische Armee bombardierte die Region anschließend ziellos mit Haubitzen, Mörsern und Kampfhubschraubern.

Fünf Tote bei Angriff in Gever

Am 8. Juli griff die Guerilla eine in Deriyê Cafer im Kreis Gever (Yüksekova, Provinz Colemêrg) stationierte Militäreinheit an. Die feindlichen Stellungen und Unterstände wurden von zwei Seiten beschossen, fünf Soldaten kamen dabei ums Leben.

Angriff auf Polizisten in Wan

Die türkische Armee errichtet seit geraumer Zeit an der Einfahrt zur Kreisstadt Qerqelî (Özalp, Provinz Wan) einen Sicherheitsposten. Die HPG haben am 6. Juli Polizisten angegriffen, die die Baustelle bewachten. Zwei Polizisten wurden getötet, drei weitere verletzt.

Die Guerillaeinheiten konnten sich nach diesen drei Aktionen ohne Verluste zurückziehen.

Militäroperation in Gever

Die türkische Armee hat am 5. Juli im Gebiet Geliyê Doski in Gever eine Operation eingeleitet, die weiterhin andauert.

Guerillakämpfer in Hatay gefallen

Bereits am 1. Juli ist eine Militäroperation in Dörtyol in der Provinz Hatay eingeleitet worden. Am 2. Juli ist eine Guerillaeinheit auf türkische Soldaten getroffen, es kam zu einem Gefecht. Nach HPG-Angaben wurden mehrere Soldaten dabei getötet oder verletzt. Ein Guerillakämpfer ist im Gefecht ums Leben gekommen, sein Name wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht, erklärt die HPG-Pressestelle. Am selben Tag griff die Guerilla eine Operationseinheit an, die Anzahl der dabei getöteten oder verletzten Soldaten war nicht feststellbar. Am 8. Juli wurden die Operationseinheiten teilweise abgezogen, in dem Gebiet sind jedoch weiterhin verdeckte Einheiten aktiv.

Am 7. Juli bombardierte die türkische Luftwaffe die Hochweide Yünsun im Kreis Kırıkhan in Hatay. Zu Verlusten der Guerilla kam es dabei nicht. Die türkischen Medien berichteten von drei gefallenen Guerillakämpfern, diese Angaben werden von der HPG-Pressestelle dementiert.

Luftangriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete

Am 9. Juli bombardierte die türkische Luftwaffe das Gebiet Stuna in Metîna sowie die Umgebung des Dorfes Şilane und das Gebiet Xantur in Heftanin. Zu menschlichen Verlusten kam es dabei nicht, in den Anbauflächen der Dorfbevölkerung entstand Sachschaden.