Guerilla greift Grenzpolizei an

Die kurdische Guerilla hat in Reşqelas die Polizei und den Zoll an der türkisch-aserbaidschanischen Grenze angegriffen. Bei einer Aktion in Sêrt starben drei Soldaten einer verdeckten Einheit.

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) hat sich zu Guerillaaktionen in den nordkurdischen Provinzen Reşqelas (Iğdır) und Sêrt (Siirt) geäußert. Wie es in einer aktuellen Erklärung heißt, sind bei den Aktionen mindestens drei türkische Soldaten ums Leben gekommen. In Reşqelas griff die Guerilla die Polizei und den Zoll an der türkisch-aserbaidschanischen Grenze an. Die Soldaten mussten auf die andere Seite der Grenze flüchten, da Polizeicontainer und Kraftstoffbehälter in Brand gesetzt wurden. Details zu den Aktionen wurden in einer Bilanz zusammengefasst:

„Am 13. Mai leitete die türkische Besatzungsarmee in Sêrt-Hawêl (Baykan) unter Beteiligung von verdeckten Einheiten eine Operation im Gebiet Qelanis ein. Über zwei Tage wurden die Operationseinheiten von unseren Kräften observiert. Am 15. Mai folgte ein Angriff auf das Koordinationsteam der Operation. Unsere Kräfte gingen von drei Seiten vor und setzten die Einheit unter wirksamen Beschuss. Drei Soldaten, darunter auch der verantwortliche Truppenführer, wurden getötet, viele weitere Soldaten wurden verletzt. Im Anschluss setzten Hubschrauber das Kampfgebiet unter Beschuss, zeitgleich bombardierten Bodentruppen die Region. Daraufhin wurden die toten und verletzten Armeeangehörigen aus Qelanis evakuiert. Die verdeckten Einheiten haben sich mittlerweile aus dem Gebiet zurückgezogen. Unsere Gruppe hat keinerlei Verluste erlitten und konnte sich in ihren Stützpunkt zurückziehen.“

Aktionen im Grenzgebiet

Zu der Aktion in Reşqelas, die im Rahmen der in der Serhed-Region eingeleiteten revolutionären Siegesoffensive stattgefunden hat, teilt das HPG-Pressezentrum mit: „Am 16. Mai führten unsere Kämpferinnen und Kämpfer im Grenzgebiet zwischen Aserbaidschan und der Türkei eine Reihe von Aktionen durch. Dabei wurde zunächst am Grenzübergang Dilucu ein Kraftstoffbehälter der Besatzungsarmee zerstört. Anschließend griffen unsere Kräfte Gebäude des Grenzzollamtes und der Grenzpolizei an. Im Zuge dessen wurden mehrere Polizeicontainer auf dem Gelände und ein Kraftstoffbehälter in Brand gesetzt. Die anwesenden Polizisten flüchteten auf die andere Seite der Grenze.“

Verstärkungstruppen angegriffen

Auch die nachgerückten Verstärkungstruppen sind angegriffen worden. Zu wie vielen Toten und Verletzten es hierbei gekommen ist, war allerdings nicht festzustellen, so die HPG.

Luftangriffe auf Guerillagebiete

Das HPG-Pressezentrum berichtet außerdem von türkischen Luftangriffen auf die in Südkurdistan gelegenen Medya-Verteidigungsgebiete. Demnach wurden in den letzten beiden Tagen Gebiete in den Regionen Zap, Xakurke und Avaşîn bombardiert. Zu Verlusten soll es nach bisherigem Stand nicht gekommen sein.