23 Tote: Schwerer Schlag gegen türkische Armee in Sîdekan

Bei einer Serie von Guerillaaktionen in der südkurdischen Sîdekan-Region sind nach HPG-Angaben mindestens 23 türkische Soldaten ums Leben gekommen.

Die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) haben sich zu einer Serie von Aktionen gegen die türkische Armee in der südkurdischen Sîdekan-Region geäußert. Wie aus einer vom HPG-Pressezentrum veröffentlichten Stellungnahme hervorgeht, sind bei den Aktionen am gestrigen Samstag mindestens 23 türkische Soldaten ums Leben gekommen. Das Online-Portal Gerîla TV hat Aufnahmen der Aktionen veröffentlicht.

Eine weitere Guerillaaktion fand nach HPG-Angaben in der nordkurdischen Provinz Agirî (Ağrı) statt. Nähere Einzelheiten wurden in einer Bilanz aufgelistet:

„Am 16. März führten unsere Kräfte eine Aktionsserie gegen Militärstellungen auf den von türkischen Invasionstruppen besetzten Gipfeln Lêlîkan, Kevortê und Elîdirêj durch.

Zunächst erfolgte ein Vier-Fronten-Angriff auf dem Tepê Kevortê. Unsere Kräfte gingen aufopferungsvoll in die Offensive und zerstörten zehn feindliche Stellungen. Bei dem Unterfangen wurden 23 Soldaten getötet, darunter auch ein Truppenführer. Zehn weitere Soldaten wurden verletzt.“

Zu den Aktionen am Lêlîkan und Elîdirêj teilt die HPG-Pressestelle mit:

„Die Militärstellungen und Unterstände auf beiden Hügeln wurden von unseren Kämpferinnen und Kämpfern massiv unter Beschuss genommen. Etliche der Stellungen konnten vollkommen zerstört werden. Die Anzahl der toten und verletzten Soldaten war abschließend nicht sicher feststellbar.

Im Anschluss an die Aktion haben türkische Kampfhubschrauber- und jets den Kevortê-Gipfel, das Gebiet um die Gewässer Lolan und Xakurke und die Gebiete Faxir und Lêlîkan bombardiert. Die toten und verletzten Angehörigen der Besatzungstruppen sind per Sikorsky-Hubschrauber nach Şemzînan (Şemdinli, Nordkurdistan) evakuiert worden.

Bei dieser umfangreichen Aktionsserie sind fünf unserer Freundinnen und Freunde im heldenmütigen Kampf gegen die Besatzer gefallen. Ihre vollständigen Identitäten werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht“.

Falschdarstellung in den türkischen Medien

Die HPG weisen in ihrer Erklärung auch auf Falschdarstellungen der türkischen Presse hinsichtlich der genannten Aktionen hin: „Die türkische Kriegspresse behauptet einerseits, dass es im Rahmen einer Militäroperation zu Gefechten gekommen sei, und schweigt andererseits zu ihren Verlusten. Die Anzahl der toten Soldaten wird im untersten Bereich dargestellt, während unsere angeblichen Verluste äußerst hoch seien.

Die Aktion auf dem Tepê Kevortê wurde mit einem besonders taktisch geschickten Verhalten unserer Guerillakämpferinnen- und kämpfer ausgeführt, die bis in die am intensivsten geschützten Stellungen des Feindes vordrangen. Unsere Bevölkerung sollte Berichten der speziellen Kriegsmedien keinen Glauben schenken“.

Attentat in Agirî

Eine weitere Aktion fand am Samstag im Rahmen der „revolutionären Siegesoffensive Serhad“ in der nordkurdischen Provinz Agirî statt. Bei dem Attentat im Kreis Bazîd (Doğubayazıt) starb ein Soldat der Militärwache Vedat Özkaya.