Zweimonatsbilanz: HPG ziehen positives Fazit

Laut einer von den HPG veröffentlichten Bilanz sind in der seit zwei Monaten andauernden Invasion in Südkurdistan 389 Angehörige der türkischen Besatzungstruppen getötet worden. 54 Kämpferinnen und Kämpfer sind im Widerstand gefallen.

Die HPG haben eine Bilanz des seit zwei Monaten andauernden Guerillawiderstands gegen die türkische Invasion in den Regionen Avaşîn, Metîna und Zap in Südkurdistan veröffentlicht. In der vom Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte herausgegebenen Erklärung wird auf den modernisierten Guerillakampf hingewiesen und ein positives Fazit gezogen:

„Seit dem Beginn der auf die Besatzung Südkurdistans abzielenden Operation in den Regionen Avaşîn, Metîna und Zap in der Nacht vom 23. April sind zwei Monate vergangen. In dem sechzigtägigen Widerstand unserer Kräfte im Rahmen der Offensiven Cenga Xabûrê und Bazên Zagrosê sind unvergleichbare Beispiele eines mutigen Kampfes gezeigt worden, die viele Neuheiten für die Geschichte des kurdischen Volkes und die Menschheitsgeschichte bedeuten.“ Die Guerilla habe mit verschiedenen Taktiken ununterbrochen entschlossen gekämpft, erklären die HPG und weisen auf die halbautonome Kleingruppentaktik und die vorherige Vorbereitung auf den Angriff durch den Bau von unterirdischen Stellungen hin.

Der Widerstand sei insofern erfolgreich gewesen, dass die türkische Armee trotz technologischer Überlegenheit und Unterstützung von außen nicht vorrücken und alle Vorhaben umsetzen konnte. Zudem habe sie schwere Verluste erlitten. Die türkische Armee verheimliche dieses Ergebnis und die eigenen Verluste, ihre Niederlage habe jedoch eine Regierungskrise in der Türkei ausgelöst.

Die HPG verweisen auf den Einsatz chemischer Kampfstoffe durch den türkischen Staat, der als Kriegsverbrechen und Verbrechen an der Menschlichkeit gilt, sowie auf die Provokationen kurdischer Kollaborateure und Verräter. Dieses Vorgehen sei ein „Dolchstoß in den Rücken“ und bisher nur aufgrund der Besonnenheit der Guerilla und der öffentlichen Proteste gescheitert.

389 Besatzer bei 288 Guerillaaktionen getötet

Laut HPG haben im Rahmen der ausgerufenen Guerillaoffensiven in den vergangenen zwei Monaten insgesamt 288 Aktionen gegen die Besatzungstruppen stattgefunden. Im Detail werden zwei Hinterhalte, neun Infiltrationen, 14 koordinierte und zeitgleiche Aktionen, 17 Stoßaktionen, 35 Sniper-Aktionen, 59 Angriffe mit schweren Waffen, 66 Sabotagen und 86 Angriffsaktionen aufgeführt. Bei den genannten Aktionen sind 389 Angehörige der Besatzungstruppen getötet und 47 weitere verletzt worden. 54 Kämpferinnen und Kämpfer sind gefallen. Die Luftverteidigungseinheiten Şehîd Delal haben 39 Aktionen durchgeführt.

Angriffe der türkischen Armee

Zu den Angriffen der türkischen Armee in diesem Zeitraum teilen die HPG mit, dass die Medya-Verteidigungsgebiete ununterbrochen bombardiert werden. Zum Einsatz kommen neben Kampfjets und Kampfhubschraubern Haubitzen, Streubomben und Mörsergranaten. In den besetzten Gebieten hat der türkische Staat breitflächig Bäume gefällt und Wälder geplündert, an anderen Stellen wurden Wälder durch die Bombardierung in Brand gesetzt. Die Besatzungstruppen haben 62 Versuche gestartet, in die Guerillatunnel einzudringen, 17 Mal wurden dabei chemische Kampfstoffe eingesetzt.

Von der Guerilla getroffene Fahrzeuge, Drohnen und Hubschrauber

Bei Guerillaangriffen sind zwei Militärfahrzeuge, drei Schaufelbagger, sechs Drohnen und sechs Hubschrauber getroffen und beschädigt worden. Vollständig zerstört wurden ein Transit, ein gepanzerter Kirpi, ein ferngesteuertes Fahrzeug, ein Reo, zwei normale Militärfahrzeuge, zwei A4-Waffen samt Stellungen, ein Unterstand, ein Teleskopfernrohr, drei Zelte, drei Drohnen, vier Radarsysteme, neun Überwachungskameras, schusssichere Schilde und Dutzende Stellungen.

Beschlagnahmte Waffen und Militärzubehör

Die Guerilla hat zahlreiche Waffen und Zubehör der türkischen Armee sichergestellt. Aufgelistet werden von den HPG ein Funkgerät, eine MPT-Waffe, ein Raketenwerfer, eine BKC-Waffe, eine B7, ein Fernglas, ein Thermalfernglas, zwei Waffenfernrohre, ein Minendetektor, eine Drohne, sechs Militärrucksäcke, 650 Kilogramm Sprengstoff, Armeeausweise und weiteres militärisches Material.