Türkische Präsenz verhindert Stabilisierung Syriens

Zum vierten Jahrestag des Beginns der türkischen Invasion auf Efrîn erklärt die Selbstverwaltung, eine Stabilisierung Syriens sei nur mit dem Ende der Besatzung möglich. Sie kündigt die Fortsetzung des Kampfes zur Befreiung der Regionen an.

Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat zum bevorstehenden vierten Jahrestag des Beginns der türkischen Efrîn-Invasion am 20. Januar 2018 eine Erklärung veröffentlicht, in der sie unterstreicht, dass kein Frieden in Syrien möglich sei, solange die türkischen Truppen und ihre Söldner in Syrien präsent sind.

Die Erklärung lautet: „Am 20. Januar jährt sich der Beginn der türkischen Efrîn-Invasion zum vierten Mal. Seit vier Jahren werden die abscheulichsten Verbrechen begangen. Jeder Maßstab von Moral und Gewissen wird gesprengt. Die von der Türkei unterstützten und direkt von der Türkei kontrollierten extremistischen Gruppen haben die Sicherheit der Region erschüttert. Die Einwohner:innen von Efrîn flohen vor den brutalen Angriffen und der Besetzung. Vor der Invasion war Efrîn ein sicherer Hafen für mehr als 180.000 Menschen, die vor dem Leiden des Krieges in Syrien geflohen waren.

Die Verbrechen in den besetzten Gebieten dauern seit vier Jahren an. Die Türkei zielt darauf ab, unsere Regionen zu destabilisieren, die demokratische Erfahrung unseres Volkes zu untergraben und eine Verständigung in Syrien zu verhindern. Die Türkei setzt ein radikales Projekt der Besetzung und Teilung Syriens durch. Die aktuell stattfindenden Angriffe zeigen den Zustand der Teilung und Besatzung deutlich. Die Angriffe haben einen großen Einfluss auf die ganze Region Syrien. Für uns und alle, die eine patriotische Haltung haben, ist die Besetzung eines Teils von Syrien, eine Besetzung von ganz Syrien. Deswegen ist es notwendig, gemeinsam für die Befreiung dieser Gebiete zu kämpfen.

Der türkische Staat plant, den IS wiederzubeleben

Der türkische Besatzerstaat setzt sein Zerstörungswerk an Syrien und unserer Gesellschaft fort. Das Vorgehen des türkischen Staats und seiner Söldner in den besetzten Gebieten beweist einmal mehr, dass die Türkei eine Politik umsetzt, die nicht im Interesse Syriens liegt. Das alles geschieht unter dem Schweigen der internationalen Mächte, der UN-Institutionen, der Internationalen Koalition, Russlands und der Regierung von Damaskus. Die Behauptung, dass die Türkei ihre nationale Sicherheit schütze und die Stabilität Syriens unterstütze, ist eine Lüge. Die Angriffe sogenannter syrischer Oppositionskräfte zielen darauf ab, den türkischen Staat in seinem Vorgehen zu legitimieren.

Alle nationalen Kräfte in Syrien und die internationale Gemeinschaft müssen sich diesen gefährlichen Plänen gegen das syrische Volk widersetzen. Es gibt Tausende von IS-Söldnern, die nach der Niederlage aus Syrien geflohen sind, in der Türkei untergebracht wurden und unter dem Namen „Nationale Armee“ vom türkischen Staat organisiert wurden. Der türkische Staat verfügt über eine ganze Reihe von Projekten, den IS wiederzubeleben.

Ohne Ende der Besatzung ist keine Stabilität in Syrien möglich

Am 4. Jahrestag des türkischen Angriffs auf Efrîn bekräftigen wir als Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, dass die Präsenz der Türkei auf syrischem Territorium und ihre Unterstützung für Terroristen, die vorgeben, im Namen der syrischen Opposition zu agieren, eine Lösung und Stabilität in Syrien unnmöglich machen.

Der türkische Staat versucht, die Demografie der Region zu verändern, die Bevölkerung zu vertreiben, die Region zu spalten und ein neues Türkisierungsprojekt umzusetzen. Wir fordern alle Institutionen und die internationale Gemeinschaft – die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die Internationale Koalition, Russland und die syrische Regierung – auf, die Größe der Bedrohung durch die türkische Politik in Syrien anzuerkennen.

Als Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien bekräftigen wir, dass wir an der Seite der gewaltsam aus ihrer Heimat Vertriebenen stehen und bis zum Erfolg für die Befreiung der besetzten Gebiete eintreten werden. Wir versprechen den Menschen in Nord- und Ostsyrien, insbesondere denen aus Serêkaniyê, Girê Spî und Efrîn, dass wir mit ihnen weiterkämpfen werden, bis die Region befreit ist.

In diesem Sinne gedenken wir unseren tapferen Gefallenen und Versehrten, die mutig gegen die türkische Armee und ihre Söldner gekämpft haben. Mit unserem absoluten Vertrauen in die Freiheit, die Werte und die Errungenschaften unseres Volkes bekräftigen wir das Versprechen, dass wir weiterkämpfen werden, bis die Ziele und Bestrebungen unseres Volkes erreicht sind und die demokratische Revolution erfolgreich umgesetzt sein wird.“