Solidaritätshungerstreiks für Öcalan in Europa

In zahlreichen europäischen Städten finden Hungerstreiks für Abdullah Öcalan statt. Von dem PKK-Gründer gibt es seit über zwei Jahren kein Lebenszeichen.

In Dutzenden Städten Europas finden Solidaritätshungerstreiks gegen die Isolation Abdullah Öcalans statt. Der PKK-Gründer ist seit zwanzig Jahren in der Türkei im Gefängnis und wird seit dem Abbruch der Friedensverhandlungen durch die türkische Regierung im Jahr 2015 von der Außenwelt vollständig abgeschirmt.

In der Türkei und Nordkurdistan finden schon seit Wochen Hungerstreiks in und außerhalb der Gefängnisse statt. Die bekannteste Aktivistin ist die HDP-Abgeordnete Leyla Güven, die mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation Öcalans bereits am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) in einen unbefristeten Hungerstreik getreten ist. Nach ihr schlossen sich zahlreiche Menschen der Aktion an. An mehreren Orten sind die Hungerstreikenden von der Polizei überfallen und festgenommen worden.

Da die Situation eskaliert und um Leyla Güven beizustehen, hat der kurdische Dachverband KCDK-E auch in Europa zu Solidaritätshungerstreiks aufgerufen.

Vor dem Kölner Dom hat heute ein Hungerstreik begonnen, an dem unter anderem die beiden ehemaligen HDP-Abgeordneten Nursel Aydoğan und Tuğba Hezer teilnehmen.

In Berlin wurde der Hungerstreik mit der Abgabe einer Presseerklärung am Brandenburger Tor eingeleitet. Im Namen von NAV-DEM erklärte Melek Yula, die Forderungen von Leyla Güven zu unterstützen. Die ehemalige HDP-Abgeordnete Sibel Yiğitalp forderte sofortigen Kontakt zu Öcalan und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen. Der Hungerstreik soll während der nächsten zehn Tage in den Räumlichkeiten von NAV-DEM Berlin stattfinden.

Weitere Hungerstreiks finden im kurdischen Gesellschaftszentrum in Hamburg, in Darmstadt, Stuttgart, Hildesheim, Wien, Marseille, Athen, Stockholm, Den Haag und auf Zypern statt.