Salih Kaba in Hannover an Corona gestorben

Der langjährige kurdische Aktivist Salih Kaba ist in Hannover an den Folgen der Viruserkrankung Covid-19 gestorben. Der 66-Jährige hatte sich mit Herz und Seele dem Kampf für die Rechte des ezidischen Volkes verschrieben.

Salih Kaba ist in Hannover an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der 66-jährige Aktivist wurde seit September zunächst in einem Krankenhaus an seinem Wohnort Celle stationär behandelt. Die letzte Zeit befand er sich in einer Klinik in Hannover, wo er am gestrigen Samstag verstarb. Der kurdische Dachverband KON-MED reagierte bestürzt auf die Nachricht vom Tod Kabas. „Unsere Gedanken und Mitgefühl sind bei seiner Familie und seinen Freunden“, heißt es in einer Stellungnahme.

Salih Kaba war Vater von sieben Kindern. Der 1954 im Dorf Meleqacel bei Wêranşar (türk. Viranşehir) in der Provinz Riha (Urfa) geborene Aktivist, der auch als Salihê Şêxê Hemdo bekannt war, kam das erste Mal im Jahr 1979 nach Deutschland. Nachdem er für eine Weile in seine Heimat zurückgekehrt war, ließ er sich 1985 erneut in der BRD nieder und blieb. Seine letzten Jahre verbrachte er in Celle.

Nicht erst in Deutschland engagierte sich Salih Kaba für die kurdische Sache – bereits in Kurdistan setzte er sich für die Belange seines Volkes ein. Kaba galt als Freund und Genosse von Delil Doğan, einem Mitbegründer der PKK und Bruder von Mazlum Doğan, der mit seiner Selbstverbrennungsaktion an Newroz 1982 im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) den Widerstand gegen die türkische Militärjunta einleitete. Aufgrund der patriotischen Haltung von Salih Kaba geriet die gesamte Familie ins Visier des Staates. In der Folge wurde sein Bruder Cemil Kaba in türkischer Haft zu Tode gefoltert.

Neben seinem unermüdlichen Engagement für den kurdischen Freiheitskampf hatte sich Salih Kaba mit Herz und Seele dem Kampf für die Rechte des ezidischen Volkes verschrieben. „Er war ein aufrichtiger, freundlicher Mensch, der überall große Beliebtheit erfuhr. Heval Salih galt der kurdischen und ezidischen Gemeinschaft als ein Licht, das mit seinem Tod nun erloschen ist. Wir sind seinem Weg verbunden und versprechen, den Freiheitskampf von Heval Salih fortzusetzen, bis wir seine Ideale erreicht haben“, erklärt KON-MED.