Kobanê: Wenn die Angriffe zunehmen, werden wir reagieren

Der QSD-Kommandant Erdal Kobanê warnt, dass die QSD von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen werden, wenn die Türkei weiter den Waffenstillstand bricht und die Angriffe auf die nordsyrischen Autonomiegebiete zunehmen.

Fast täglich greift der türkische Staat Siedlungen und Felder in Nordsyrien an. Besonders betroffen von den Angriffen ist die an die türkische Besatzungszone grenzende Region Ain Issa, durch die die strategisch wichtige Schnellstraße M4 führt. Während die Besatzungstruppen in Girê Spî immer mehr Einheiten und Militärgerät zusammenziehen, finden täglich heftigere Angriffe auf die Schnellstraße und ihre Umgebung statt.

Neue Militärbasen werden gebaut“

Erdal Kobanê, einer der Kommandanten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in Ain Issa, gab eine Bewertung zur aktuellen Lage ab. Er erklärt: „An der Grenze werden neue Militärbasen gebaut. Der türkische Staat hat im Moment fünf bis sechs neue Stützpunkte eingerichtet. Soweit wir das beurteilen können, will er über diese Basen die Luft- und Bodenangriffe ausweiten.“

Bereiten uns auf Verteidigung vor“

Zur Situation im Landkreis Ain Issa sagt der Kommandant: „Der türkische Staat hat mehrfach versucht, die Region zu infiltrieren. Wir haben die Angriffe erwidert. Die Dörfer werden bombardiert. Es werden Anschläge durchgeführt, um das Passieren der M4 für Zivilfahrzeuge unmöglich zu machen. Der türkische Staat bereitet sich seit dem vergangenen Monat auf eine Ausweitung der Besatzung vor. Als QSD haben wir die Stärke, unser Land und die Bevölkerung zu verteidigen. Wir bereiten uns ebenfalls vor.“

Russland und das Regime schweigen“

Zum Verhalten des syrischen Regimes und Russlands sagt Kobanê: „Der Grund, warum Russland und das Regime hier sind, ist die Verhinderung von türkischen Angriffen. Soweit wir das sehen können, spielen weder Russland noch das Regime diese Rolle. Sogar wenn Regimestellungen von der Türkei angegriffen und Soldaten verletzt werden, wird das Feuer nicht erwidert. Der türkische Staat macht seine Milizen für solche Angriffe verantwortlich. Aber Russland weiß mindestens genauso gut wie wir, dass alle Angriffe von der Türkei kommen. Die Granaten, die hier einschlagen, gehören dem türkischen Staat. Es gibt ein Abkommen und wir halten uns daran, aber wenn wir angegriffen werden, werden wir unser Volk und das Land bis zum Letzten verteidigen.“