Gefallener HPG-Kämpfer unter Ausschluss der Familie beerdigt

Der gefallene HPG-Kämpfer Ercan Ateş ist unter Militärabsperrung beigesetzt worden. Nicht einmal seine engsten Angehörigen wurden zur Beerdigung gelassen.

Der HPG-Guerillakämpfer Ercan Ateş ist am 20. Oktober bei einem Gefecht mit der türkischen Armee am Berg Mercan im Landkreis Pilûr (tr. Ovacık) in der nordkurdischen Provinz Dersim gefallen. Seine Leiche wurde zur Gerichtsmedizin nach Melêtî (Malatya) gebracht und dort 40 Tage aufbewahrt. Die Familie hatte seine die Aushändigung beantragt und die Übergabe wurde für Montag genehmigt. Statt den Leichnam der Familie auszuhändigen, wurde der Gefallene jedoch unter Militärabsperrung auf dem Atatürk Friedhof in Dersim beigesetzt. Die Soldaten verweigerten den Angehörigen von Ateş sowie dem HDP-Abgeordneten Alican Önlü den Zutritt zum Friedhof. Die Familie kündigte an, Anzeige wegen dieses Vorgehens zu erstatten.

Die Leichen der gefallenen Kämpfer:innen der Guerilla werden für den türkischen Staat immer wieder als Mittel der psychologischen Kriegsführung benutzt. So werden diese den Angehörigen oft monatelang nicht ausgehändigt, sie werden in anonymen Gräbern verscharrt oder auch verstümmelt. Beerdigungen von Kämpfer:innen finden meist bei Nacht und Nebel unter massiver Blockade der Sicherheitskräfte statt. So soll einerseits verhindert werden, dass die Beerdigungen zu Massendemonstrationen werden, andererseits soll der Widerstand der Familien gebrochen werden.