„Der türkische Staat setzt auf Kollaborateure“

Die YJA-Star-Kämpferin Berivan Mervan verweist darauf, dass der türkische Staat auch in Südkurdistan ein Dorfschützersystem etablieren will: „Der Feind entwirft jeden Tag neue Pläne, um die Kurden zu vernichten.“

Die YJA-Star-Kämpferin Berivan Mervan hat sich zur antikurdischen Politik des türkischen Staates geäußert. Die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan stehe sinnbildlich für diese Politik sagte die Guerillakämpferin gegenüber ANF. Der türkische Staat versuche nun auch in Südkurdistan, ein Dorfschützersystem zu installieren. Für das kurdische Volk und die Befreiungsbewegung seien die aktuellen Entwicklungen von großer Bedeutung.

„Der türkische Staat und die anderen Hegemonialmächte verschärfen ihre Angriffe auf Rêber Apo [Abdullah Öcalan], das kurdische Volk und seine Sprache, seine Kultur und seine Natur“, sagte Berivan Mervan. Die Mitte Juni im südkurdischen Guerillagebiet Heftanîn gestartete Besatzungsoperation des türkischen Staates stehe im Zusammenhang mit der Isolation Öcalans. „Sie ist Teil des internationalen Komplotts gegen das kurdische Volk. In Heftanîn leben Kurden, Assyrer und Armenier. Von der Vergangenheit bis heute wird in dieser Region nach den Grundsätzen einer demokratischen Nation gelebt. Der türkische Staat will Südkurdistan besetzen und diese Kultur zerstören.“

Kurden sollen gegen Kurden kämpfen

Berivan Mervan sagt, dass die Guerilla und das kurdische Volk einen gemeinsamen Kampf führen: „Der revolutionäre Volkskampf wird zum Erfolg führen. Der türkische Staat praktiziert eine grausame Unterdrückung, aber er wird das kurdische Volk niemals aus dem Land vertreiben können. Der Beweis dafür ist der in Heftanîn andauernde Widerstand. Obwohl der türkische Staat alle Mittel einsetzt, wird er von der Guerilla aufgehalten. Niemand hat die Kraft, uns dieses Stück Land zu nehmen. Der Feind wird sein Ziel niemals erreichen. Guerilla und Bevölkerung sind in der Lage, ihre Errungenschaften zu schützen und auszubauen.“

Die YJA-Star-Kämpferin verweist auf die türkischen Spezialkriegsmethoden und den Versuch, auch die Bevölkerung Südkurdistans zu Dorfschützern zu machen. „Der türkische Staat setzt auf Kollaborateure und will die Kurden gegeneinander kämpfen lassen. Natürlich weiß unser Volk das, es kennt den Feind nur zu gut. Es gibt jedoch Verräter, die auf die türkischen Machenschaften hereinfallen und mit dem Feind zusammenarbeiten. Das macht mir als Guerillakämpferin im Widerstandsgebiet am meisten zu schaffen. Der Feind entwirft jeden Tag neue Pläne, um die Kurden zu vernichten. Niemand darf sich davon in die Irre führen lassen.“

Wer gegen die Guerilla kämpft, wird angegriffen

Berivan Mervan spricht eine Warnung an die Kollaborateure aus, die sich als Dorfschützer an Operationen gegen die Guerilla beteiligen: „Um unser Volk zu schützen, sind wir als Guerilla dazu bereit, unser Leben zu opfern. Wir wollen die Dorfschützer nicht töten, aber wer an Operationen teilnimmt und uns nach dem Leben trachtet, wird von angegriffen. Wir werden nicht zulassen, dass unser Land von diesen Personen beschmutzt wird. Daher werden wir auch niemandem verzeihen, der sich als Dorfschützer an Operationen gegen die Guerilla beteiligt. Alle kurdischen Jugendlichen sollten sich fragen, was sie für ihr Land tun können. Rêber Apo kämpft seit Jahren für die Freiheit des kurdischen Volkes. Von diesem Kampf kann jede und jeder etwas lernen.“