Bielefeld: Frauen im basisdemokratischen Aufbruch in Nordsyrien

Im Rahmen des Forschungskolloquium Transkulturelle Geschlechterforschung fand an der Universität Bielefeld ein Vortrag der Frauendelegation aus der Demokratischen Föderation Nordsyrien statt.

Nach Veranstaltungen in Frankfurt, Berlin und Hamburg fand am Dienstag im Rahmen des „Forschungskolloquium Transkulturelle Geschlechterforschung“ ein Vortrag der Frauendelegation aus der Demokratischen Föderation Nordsyrien an der Universität Bielefeld statt.

Avin Sewaid, Ko-Vorsitzende des Dachverbandes der Frauenorganisationen in Rojava, Kongreya Star, Nazîra Goreya, Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der lokalen Selbstverwaltung und Mitbegründerin der Suryoye Frauenunion, sowie Khawla Alissa Alhammoud, Vorsitzende des Arabischen Frauenrats von Raqqa, berichteten unter dem Motto „Frauen im basisdemokratischen Aufbruch in Nordsyrien/Rojava“ aus erster Hand über die gesellschaftliche und politische Situation vor Ort, die entscheidende Rolle der Frau für den Aufbau frauenfördernder politischer Strukturen und die derzeitige Lage in der seit einem Jahr aus der IS-Herrschaft befreiten und zerstörten Stadt Raqqa.

Organisiert wurde die von der Fakultät für Soziologie und dem IBZ unterstützte Veranstaltung von der Initiative für Hoffnung und Frieden in Kurdistan, JXK-Bielefeld (Studierende Frauen aus Kurdistan) und der Ortsgruppe des YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan).  

Die drei Vertreterinnen aus Rojava berichteten dem interessierten Publikum der gut besuchten Veranstaltung über ihre Erfahrungen, zukünftigen Visionen und persönlichen Nachempfindungen über die vergangenen Prozesse und gegenwärtigen Perspektiven in Syrien und übergreifend auf Europa.

Die demokratische Selbstverwaltung, getragen von einer Bevölkerung verschiedener ethnischer und religiöser Hintergründe, wurde von den Referentinnen als Basis der Vielfältigkeit und als Beginn einer grundlegenden Veränderung und Aufarbeitung aller Konflikte im Nahen und Mittleren Osten präzisiert. Verschiedene Aspekte der Frauenorganisierung, wie die Arbeit der Frauenräte in Nordsyrien, die Konsequenzen der Besatzung für Frauen und Kinder, die gesundheitliche Situation der Vertriebenen sowie die Perspektive christlicher und arabischer Frauen wurde ebenfalls thematisiert.