Şengal: YJŞ feiern fünfjähriges Bestehen

Die Şengal-Fraueneinheiten sind vor fünf Jahren gegründet worden. In einer Erklärung zum Gründungsjubiläum betont die Kommandantur der YJŞ: „Unorganisiert zu sein, bedeutet in diesem Landstrich den Tod.“

Vor fünf Jahren wurden die Şengal-Fraueneinheiten (Yekîtiyên Jinên Şengalê, YJŞ) gegründet. Die Kommandantur der YJŞ hat eine Erklärung zum Gründungsjubiläum abgegeben und widmet den Tag „unseren Müttern und Töchtern, unserem Volk und vor allem Abdullah Öcalan“.

Die YJŞ weisen in ihrer Erklärung auf die Rolle der Frauenguerilla YJA-Star und der Frauenverteidigungseinheiten YPJ bei der Verteidigung des ezidischen Siedlungsgebiets Şengal gegen die islamistische Miliz IS hin. Beide Frauenarmeen hätten maßgeblich zur Gründung autonomer Frauenstrukturen in Şengal beigetragen: „Sie sind die Quelle unserer Organisation und haben gewährleistet, dass wir zu einer Kraft mit eigenem Willen und eigener Identität geworden sind. Wir sprechen der YJA-Star und den YPJ unsere Liebe, herzliche Grüße und unseren Respekt aus. Als Frauen aus Şengal werden wir niemals vergessen, was sie für unsere Gesellschaft getan haben. Die YPJ werden für uns immer eine Quelle der Kraft sein.“

Weiter heißt es in der Erklärung der YJŞ-Kommandantur, dass das Gründungsjubiliäum in eine sehr wichtige und sensible Phase fällt: „Bekanntlich hat das Ezidentum eine uralte Geschichte. Der Boden Mesopotamiens als Wiege der Menschheit ist Zeuge dieser Kultur und dieses Glaubens, die ihre Wurzeln im neolithischen Zeitalter haben.“

Die ezidische Gemeinschaft sei jedoch niemals von den Herrschenden anerkannt und zahlreichen Massakern ausgesetzt worden. „Diese Massaker haben einen großen Einfluss auf das ezidische Volk. Als am 3. August 2014 die menschenfeindlichen Dschihadisten des IS unser Volk angriffen, haben wir einen weiteren Verrat erlebt. In dieser harten Zeit dachte niemand, dass unsere Gesellschaft sich von diesem brutalen Feind befreien kann. Als ezidische Frauen haben wir uns zunächst als YPJ Şengal organisiert und mit unserer Kampfkultur Widerstand geleistet. Mit der YJŞ sind wir größer geworden. Das war nicht einfach, denn der Feind hat jahrelang mit seiner Politik der kapitalistischen Moderne versucht, insbesondere die jungen Menschen ihrer eigenen Kultur zu entfremden. Dieses System richtete sich vor allem gegen Frauen. Unsere Gemeinschaft hat großen Schmerz erlebt und ist verarmt. Daher war großer Einsatz erforderlich, um den Grad des Massakers zu erkennen und dagegen Widerstand zu leisten.

Durch den Kampf, den die YJA-Star und die YPJ für uns erbracht haben, und durch die Philosophie Abdullah Öcalans ist der widerständige Geist ezidischer Frauen erneut zum Vorschein gekommen. Trotz aller Schwierigkeiten sind wir zu einer großen Kampfkraft geworden. Für uns ist Organisierung ebenso wichtig wie Wasser und Brot. Unorganisiert zu sein, bedeutet in diesem Landstrich den Tod. Dass wir als YJŞ gegen jede Form des Angriffs, gegen Propaganda und den Druck des Feindes widerstehen, haben wir Rêber Apo und unseren Gefallenen zu verdanken. Daher sind wir bereit, alles Notwendige für Rêber Apos Freiheit zu tun, denn in den schwersten Zeiten haben wir uns mit seinen Ideen organisiert.

Heute organisieren sich Frauen, Mütter und Töchter im Umfeld der Verteidigungskräfte. Für uns ist das eine sehr wichtige und bedeutende Entwicklungsstufe. Wir gedenken unseren Gefallenen mit großem Respekt und verneigen uns vor ihrem Kampf und der Erinnerung an sie.“