46-Jähriger in Wan von Soldaten erschossen

In Wan ist ein 46 Jahre alter Grenzhändler von türkischen Soldaten erschossen worden. Der Mann hinterlässt eine Ehefrau und sechs Kinder.

In der nordkurdischen Provinz Wan (türk. Van) hat die türkische Armee das Feuer auf eine Gruppe Grenzhändler eröffnet. Dabei wurde eine Person von Soldaten erschossen. Bei dem Opfer handelt es sich um den 46-jährigen İbrahim Baykara. Der Mann hinterlässt eine Ehefrau und sechs Kinder.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Dienstag in Çiliya Jor (türk. Yukarı Çilli) im Landkreis Ebex (Çaldıran). Nach Angaben von Angehörigen lag der Leichnam von Baykara über mehrere Stunden auf offenem Feld, bevor er für eine Autopsie in die Gerichtsmedizin in Wan gebracht wurde. Mittlerweile wurde die Leiche freigegeben und zur Beisetzung in das Geburtsdorf von Baykara gebracht.

In Wan kommt es immer häufiger zu extralegalen Hinrichtungen und versuchten Tötungen durch die türkische Armee. In Çiliya Jor war erst vor zwei Wochen einem Fünfzehnjährigen beim Hüten einer Schafherde von Soldaten der türkischen Armee in den Rücken geschossen worden. Verwandte riefen einen Krankenwagen, der den schwerverletzten Jungen ins Universitätsklinikum in der Provinzhauptstadt Wan brachte. Inzwischen befindet er sich nicht mehr in Lebensgefahr.

Mitte Juni wurde der 20-jährige Hirte Emrah Gür im Landkreis Elbak (Başkale) von türkischen Soldaten erschossen. Auch sein Pferd starb an einer tödlichen Schussverletzung. Ein weiterer Hirte wurde bei dem Vorfall schwerverletzt.

Im Mai wurde der aus Xoy in Ostkurdistan (Iran) stammende Grenzhändler Bahram Yusefi von türkischen Soldaten nahe der Ortschaft Yamanyurd im Landkreis Mehmûdi (Saray) erschossen. Zur Grenze in den Iran sind es von dort aus nur knapp fünf Kilometer. Diese habe der 35-Jährige überquert, um auf türkischer Seite der Grenze Zigaretten zu verkaufen, als auf ihn aus einem gepanzerten Fahrzeug heraus das Feuer eröffnet wurde.