Türkische Soldaten beschießen Feuerwehr in Rojava

Die Türkei setzt als Teil ihrer Besatzungsstrategie gezielt Anbauflächen in der Autonomieregion Nordostsyrien in Brand. In Kobanê und Til Temir sind Löschtrupps beschossen worden.

Der türkische Staat setzt weiter landwirtschaftliche Flächen in Nordsyrien in Brand. Vor allem in Grenzgebiet werden Feuerwehr und Anwohner durch Angriffe am Löschen gehindert.

Im Dorf Serzorî bei Kobanê ist ein Feld von türkischen Soldaten angezündet worden. Als die Feuerwehr anrückte, wurde auf das Löschfahrzeug geschossen. Der Löschtrupp musste sich unverzüglich zurückziehen, nur durch großes Glück wurde niemand verletzt. Das Feuer breitete sich auf einer großen Fläche aus und konnte später von Anwohnern gelöscht werden.

Auch in der Umgebung von Til Temir kam es zu ähnlichen Szenen. Dort wurden von den Besatzungstruppen Felder in der Nähe der Dörfer Rîhaniyê und Qasimiyê im Nordwesten von Til Temir sowie in dem westlich gelegenen Dorf Um El Kêf in Brand gesetzt. Da die Löschtrupps angegriffen werden, breitet sich das Feuer weiter aus.

Die gezielte Brandstiftung in den Anbaugebieten in Nordsyrien ist Teil der türkischen Besatzungsstrategie. Die Menschen in der Autonomieregion sollen ausgehungert, zermürbt und vertrieben werden. In Efrîn-Şêrawa ist am Freitag ein 22-Jähriger bei Löscharbeiten tödlich verletzt worden. Sein Tod reiht sich ein in unzählige andere Kriegsverbrechen des türkischen Staates und seiner dschihadistischen Hilfstrupps an der Zivilbevölkerung in Nord- und Ostsyrien, die von der internationalen Staatengemeinschaft faktisch gebilligt werden.

Am Dienstag war ein 30-jähriger Mann aus der Ortschaft Groß Ereb Hesen in der Nähe der nordsyrischen Stadt Minbic bei einem Artillerieangriff der Besatzungstruppen schwer verletzt worden. Zwei Tage zuvor wurde ein 50-jähriger Familienvater in der Kleinstadt Çilaxa (al-Jawadiyah) bei Dêrik (al-Malikiya) von türkischen Grenzsoldaten erschossen. Am Sonntag wurde ein Zivilist an einem Kontrollpunkt der Besatzungstruppen bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) erschossen. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Die Gruppe befand sich auf dem Rückweg von Raqqa nach Serêkaniyê, als protürkische Dschihadisten das Feuer auf sie eröffneten.