Sondereinheiten überfallen Familie in Wan

Polizeiliche und militärische Sondereinheiten haben vergangene Nacht eine Razzia in einem Haus in Wan durchgeführt. Die Bewohner wurden durch Gasgranaten geweckt.

Spezialeinheiten der türkischen Polizei (Polis Özel Harekat, PÖH) und der Jandarma (Jandarma Özel Harekat, JÖH) haben vergangene Nacht aufgrund einer Denunziation ein Familienhaus im Dorf Hespenek (Çobandüzü) in der nordkurdischen Provinz Wan überfallen. Die Familie wurde von den Polizisten und Soldaten aus dem Schlaf gerissen und aufgefordert, das Haus sofort zu verlassen. Bevor die überraschten Bewohner der Aufforderung nachkommen konnten, wurden Gasgranaten in das Haus geworfen. Die Familie verließ barfuß und in Nachtbekleidung das Haus und wurde draußen von den Sondereinsatzkräften mit Schlägen empfangen.

Im Haus brach unterdessen ein Feuer aus. Die Familie wurde daran gehindert, den Brand zu löschen und musste stundenlang im Freien ausharren. Durch das Feuer wurde die Inneneinrichtung zerstört, unter anderem verbrannte die Aussteuer einer für nächste Woche geplanten Hochzeit.

Wie Mehmet Polat als einer der Betroffenen erklärte, wurden die Familienmitglieder gezwungen, sich draußen auf den Boden zu legen: „Wir durften nicht einmal die Feuerwehr rufen. Unser Haus ist angezündet und durchsucht worden. Wenn wir Straftäter sind und eine solche Behandlung verdient haben, warum ist dann bei der Durchsuchung nichts gefunden worden?“