Sechster Streiktag in Ostkurdistan
Der Streik der Ladenbetreiber in Rojhilat (Ost-Kurdistan) gegen das Verbot des Grenzhandels durch die iranische Regierung weitet sich täglich aus.
Der Streik der Ladenbetreiber in Rojhilat (Ost-Kurdistan) gegen das Verbot des Grenzhandels durch die iranische Regierung weitet sich täglich aus.
Gewerbetreibende in Bane und Ciwanro, die ihren Lebensunterhalt als „Kolber“ (Lastenträger) und mit dem Grenzhandel verdienen, streiken seit Tagen gegen die iranische Regierung. Ausgangspunkt der Streiks ist ein Gesetz, das Kolber betrifft und den Grenzhandel durch Ein- und Ausfuhrzölle zu verhindern sucht. Mittlerweile haben sich auch Gewerbetreibende in Marawan, Saqiz, Mahabad und Serdeşt dem Streik angeschlossen.
Der iranische Religionsführer Ali Khamanei sandte einen religiösen Vertreter namens Seîd Celîlî nach Rojhilat, damit er die Proteste beende. Ein junger Kurde namens Yadîgar Sadiqî aus Banê protestierte gegen Celîlîs Äußerungen in einer Moschee und verurteilte öffentlich die Politik des Regimes: „Wann immer etwas passiert, dann greift das Regime kurdische junge Menschen an. Wir haben keine Angst vor euren Angriffen. Ich werde meinen Protest fortsetzen. Die iranische Regierung hat jegliche Aufrichtigkeit verloren. Ihr habt die Grenzübergänge geschlossen und die Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt. Die Regime-Kräfte haben bisher sechs Kinder an der Grenze getötet. Ihr habt kein Recht, irgendjemanden zu töten.“
Sadiqî wurde gestern Nacht von Regimekräften festgenommen.