Schulamt Köln sucht Lehrkraft für Kirmanckî

Kirmanckî gehört laut UNESCO zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen. Das Schulamt Köln sucht ab sofort für zwanzig Wochenstunden eine Lehrkraft für den herkunftssprachlichen Unterricht an Grund-, Förder- und weiterführenden Schulen.

Das Schulamt Köln sucht zum nächstmöglichen Termin eine Lehrkraft „für die Sprache Kirmanci-Zazaki“ im Rahmen einer Stelle mit zwanzig Wochenstunden. In der Stellenausschreibung heißt es: „Aufgabe des Herkunftssprachlichen Unterrichts ist es, auf der Grundlage des gültigen Lehrplans die herkunftssprachlichen Fähigkeiten zugewanderter Kinder und Jugendlichen in Wort und Schrift zu erhalten und zu erweitern sowie die für die Landeskunde wichtigen Inhalte zu vermitteln.“

Bewerbungsvoraussetzungen sind Lehramts- und Sprachqualifikationen sowie interkulturelle und methodische Kompetenzen. Der Einsatz erfolgt an verschiedenen Schulen in Köln, der Unterricht findet in der Regel am Nachmittag statt. Laut Stellenausschreibung soll ein möglichst flächendeckendes Unterrichtsangebot gemäß der Lehrpläne des Landes NRW für den herkunftssprachlichen Unterricht an Grundschulen, Förderschulen und weiterführenden Schulen aufgebaut werden. Das Arbeitsverhältnis ist allerdings befristet und kann immer nur für ein Halbjahr verlängert werden. Die Bewerbungsfrist endet am 24. September.

Kampagne zum Erhalt von Kirmanckî in Kurdistan

Kirmanckî gehört laut UNESCO zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen. Diese Varietät des Kurdischen, die auch Zazakî, Dimilkî oder Kirdkî genannt wird, ist vor allem in Dersim und den Provinzen Ezirgan (tr. Erzincan), Çewlîg (Bingöl) und Mûş als Hauptmundart verankert. Auch wenn einige Linguist:innen Kirmanckî nicht als kurdischen Dialekt, sondern als eigene Sprache betrachten, identifizieren sich deren Sprechende zu großen Teilen als Kurdinnen und Kurden.

Schätzungen nach wird diese Varietät heute nur noch von etwa zwei Millionen Menschen gesprochen. Das liegt an dem besonders ausgeprägten Assimilationsdruck des türkischen Staates in Regionen mit alevitisch-kurdischer Bevölkerungsmehrheit und Genoziden wie 1937/38 in Dersim. In Nordkurdistan ist Anfang des Jahres eine Kampagne ausgerufen worden, um den Erhalt und die Weiterentwicklung von Kirmanckî zu fördern.