Protestwelle in Südkurdistan weitet sich aus

Seit bereits fünf Tagen protestieren Beschäftigte des öffentlichen Dienstes gegen die südkurdische Regionalregierung, weil ihnen seit Monaten ihre Gehälter nicht ausgezahlt werden.

In Südkurdistan gehen seit bereits fünf Tagen öffentlich Beschäftigte auf die Straße, weil sie ihre Gehälter nicht bekommen. Seit den frühen Morgenstunden finden in Hewlêr (Erbil), Silêmanî (Sulayymaniya), Halabja, Ranya, Koyê, Seyîdsadiq, Kelarê Aker, Qeladizê und vielen weiteren Städten Protestaktionen gegen die Regionalregierung statt.

Reaktionen auf Barzanî

Die Beschäftigen des öffentlichen Dienstes verurteilten auch die Kriminalisierungsversuche des Ministerpräsidenten der Region Südkurdistan, Nêçîrvan Barzanî. Barzanî hatte gestern behauptet, die Protestierenden seien mit Messern und anderen Gegenständen bewaffnet, um Übergriffe auf Demonstrant*innen zu legitimieren.

Von Tag zu Tag steigt die Zahl der Beschäftigen aus dem Bildungsbereich und dem Gesundheitssektor, die sich an den Protesten beteiligen. Die gestrigen Proteste wurden von Übergriffen der PDK-Asayisch überschattet. In Hewlêr, Dihok, Şêladizê und Soran hatten Sicherheitskräfte der Barzanî-Regierung Demonstrant*innen angegriffen. Es kam zu zahlreichen Verletzten.