Payîzava seit Tagen ohne Wasser

Wegen defekten Wasserpumpen sind die Menschen der nordkurdischen Kreisstadt Payîzava seit Tagen ohne Wasser. Der staatlich eingesetzte Treuhänder und die Wasserwerke streiten sich um den Zuständigkeitsbereich.

Seit vergangenen Dienstag haben die Menschen der nordkurdischen Kreisstadt Payîzava (türkisch: Gürpınar) kein Wasser. Nach Behördenangaben sind die Wasserpumpen in dem Kreis der Provinz Wan (Van) defekt. Statt die Reparaturarbeiten aufzunehmen, streiten sich seit Tagen der staatlich eingesetzte Zwangsverwalter Osman Doğramacı und die Wasserwerke der Provinzverwaltung (VASKI) um den Zuständigkeitsbereich. Die Kreisstadt wird seit zwei Jahren von dem Treuhänder der AKP verwaltet. Zuvor waren es Ko-Bürgermeister*innen der demokratisch gewählten DBP (Partei der demokratischen Regionen), die Payîzava bis zu ihrer Absetzung verwalteten.

In Payîzava macht sich Unmut breit. Die Bevölkerung kritisiert, dass die zwangsverwaltete Stadtbehörde sich damit brüstet, Millionen türkischer Lira aus öffentlichen Geldern dem Gemeinwohl der Einwohner*innen habe zukommen lassen, obwohl die Realität eine ganz andere sei. Während der Streit um den Zuständigkeitsbereich der Reparaturarbeiten noch immer weiter geht, prahlt Zwangsverwalter Doğramacı in den sozialen Medien mit Angelegenheiten, die ohnehin in die Zuständigkeit der Stadt fallen. So bemühe sich die Gemeinde „Tag und Nacht“ die Straßen von Schneemassen zu räumen, „um überall und jederzeit bei den Bürgern zu sein“. Wann in Payîzava wieder Wasser aus den Leitungen fließen wird, ist unterdessen ungewiss.