MIT-Attentäter von HPG-Racheeinheit getötet

Die HPG haben nach eigenen Angaben einen MIT-Attentäter getötet, der in mehreren Fällen in den Tod von Kämpferinnen und Kämpfern der Guerilla verwickelt gewesen sein soll. Zu dem Anschlag bekannte sich eine autonome Racheeinheit der Organisation.

In der Serhed-Region in Nordkurdistan ist ein mutmaßlicher Attentäter des türkischen Geheimdienstes MIT von einer autonomen Racheeinheit der Volksverteidigungskräfte (HPG) getötet worden. Der Mann, dessen Identität die HPG am Freitag mit Ozan Çiftçi angaben, soll als „lokaler Kollaborateur“ in mehreren Fällen in den Tod von Kämpferinnen und Kämpfern der HPG und der Frauenguerilla YJA Star verwickelt gewesen sein. Zuletzt habe er sich unter anderem maßgeblich am Tod von Evîndar Kevok und Eylem Sîpan beteiligt. Beide Kämpferinnen stammten aus Wan und waren Mitte August im Zuge einer türkischen Militäroperation am Tendûrek ums Leben gekommen. Wann und wo Ozan Çiftçi „durch Erschießen bestraft” wurde, erklärten die HPG nicht.

Aus der Erklärung der HPG gehen auch Informationen zum aktuellen Kriegsgeschehen in Südkurdistan hervor. Seit April leistet die Guerilla dort Widerstand gegen eine Invasion der Medya-Verteidigungsgebiete, bei der unbeachtet von der internationalen Gemeinschaft geächtete Chemiewaffen durch die Türkei zum Einsatz kommen. Am Donnerstag verzeichneten die HPG fünf solcher Angriffe, Ziel waren Guerillastellungen in den Gebieten Sîda und Saca in der Zap-Region. Darüber hinaus wurden dutzende Artillerieangriffe sowie 33 Luftschläge erfasst, die meisten davon durch Kampfhubschrauber. Drei Angriffe wurden mit Kampfjets geflogen und trafen Zergelê und Soragulê in der Qendîl-Region. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist nicht bekannt.

Zu den Aktionen gegen die Besatzungstruppen teilen die HPG mit, dass ein türkischer Soldat an diesem Freitag in Çemço in der Zap-Region im Zuge einer Sniper-Aktion erschossen wurde. Ein weiterer Militär wurde am Donnerstagabend in dem Gebiet durch den Beschuss „feindlicher Einheiten” mittels schwerer Waffen verletzt. In Saca verhinderten die HPG gestern das Absetzen von Luftlandetruppen. Der Hubschrauber wurde in fünf Angriffswellen beschossen und zum Rückzug gezwungen.

Am Girê Cûdî in Metîna schlugen am Vortag vor allem Einheiten der YJA Star zu. Zunächst nahmen mobile Gruppen eine Militärstellung ins Visier, danach wurde ein Vormarschversuch türkischer Trupps mit drei aufeinanderfolgenden Sabotageaktionen vereitelt, bevor ein finaler Beschuss mit schweren Gerät folgte. Ob es dabei zu Toten oder Verletzten in den Reihen der Besatzer kam, konnte nicht festgestellt werden.