Kreml: Türkische Operation wäre Worst-Case-Szenario

Der Kreml hat scharf auf die Drohung Erdoğans reagiert, dass ein Militäreinsatz gegen syrische Truppen in Idlib „unmittelbar bevorstehe“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte die Türkei vor einem Angriff auf syrische Armeeangehörige.

Der türkische Regimechef Erdoğan hat mit seiner Ankündigung, „eine Offensive auf Idlib ist nur eine Frage von Momenten“, eine scharfe Reaktion in Moskau provoziert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, eine türkische Militäroperation gegen syrische Regierungstruppen wäre das schlimmstmögliche Szenario.

Erdoğan hatte auf einer Parteiversammlung der AKP erklärt: „Es sind die letzten Tage, in denen das [syrische] Regime die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen. Dies ist die letzte Warnung. Eine Offensive auf Idlib ist nur eine Frage von Momenten. Wir werden Idlib nicht dem Regime und denjenigen, die es ermutigen, überlassen. Wie bei jeder Operation sagen wir, wir können plötzlich in der Nacht kommen. Sie steht kurz bevor. Was auch immer der Preis sein mag, wir sind entschieden, Idlib sowohl für die Türkei als auch für die Menschen der Region in ein sicheres Gebiet zu verwandeln.“

Kreml-Sprecher Peskow erklärte: „Wir wollen dies nicht als Worst-Case-Szenario betrachten. Wenn er von einer Operation gegen die Terrororganisationen in Idlib, die im Moment über große Mengen Waffen, Ausrüstung und Munition verfügen, spricht, dann wäre das ein Schritt im Sinne des Abkommens von Sotschi. Das ist sowieso die Verantwortung der türkischen Regierung. Wenn es sich aber um eine Operation gegen die legitime syrische Regierung, gegen das syrische Militär, handelt, dann ist dies das Worst-Case-Szenario.“

Zuvor hatte bereits der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärt, dass das Treffen der russischen und türkischen Delegationen zum Thema „Idlib“ ergebnislos war.