KCK: Fahndung durch USA ist Teil des Komplotts

Der Ko-Vorsitz des Exekutivrats der KCK hat die internationale Ausschreibung von Führungskadern der PKK durch die USA als Fortsetzung des internationalen Komplotts gegen den PKK-Gründer Abdullah Öcalan bezeichnet.

Die USA bieten mehrere Millionen Dollar für Hinweise zu den Aufenthaltsorten von drei Führungskadern der Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Entsprechende Haftbefehle wurden ausgestellt gegen den Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats Cemil Bayık und die beiden Mitglieder des PKK-Exekutivkomitees Duran Kalkan und Murat Karayılan, erklärte der Vertreter des US-Außenministeriums, Matthew Palmer, am Dienstag nach einem Besuch in Ankara. 

Der Ko-Vorsitz des KCK-Exekutivrats kritisierte diese Fahndung als „Teil des Komplotts gegen den Vorsitzenden Apo“ und rief die Bevölkerung sowie die demokratischen Kräfte auf, „sich umgehend gegen diesen Angriff zu erheben. Die Haltung gegen diesen Angriff muss sich mit dem Kampf für die Freiheit des Vorsitzenden Apo [Abdullah Öcalan] und gegen das Komplott vereinen. In diesem Sinne müssen die Kurd*innen ihren Kampf an allen Orten, an denen sie sich befinden, gemeinsam mit den demokratischen Kräfte auf breiter Basis fortsetzen.“

In der schriftlichen Erklärung des Ko-Vorsitzes des KCK-Exekutivrats heißt es:

„Die USA haben auf haltloser Grundlage einen Haftbefehl gegen einige der PKK-Gründer und Führungskader der kurdischen Freiheitsbewegung, gegen unsere Genossen Cemil Bayık, Duran Kalkan und Murat Karayılan, die Positionen in der Führung von PKK, KCK und HPG einnehmen, ausgestellt und Belohnung für die, die sie ihnen melden, ausgelobt. Diese feindliche Haltung gegenüber unserer Freiheitsbewegung entbehrt jeder rechtlichen Grundlage, ob im politischen, gesellschaftlichen oder moralischen Sinne. Es handelt sich um eine vollständig auf der Grundlage von politischen und ideologischen Interessen getroffenen Entscheidung. Diese Entscheidung kann nur einer feindlichen Haltung entspringen und richtet sich in Person unserer Genossen nicht nur gegen die PKK, KCK und HPG, sondern stellt einen Angriff gegen das ganze um Freiheit und Demokratie kämpfende kurdische Volk dar.

Diese Entscheidung ist die Fortsetzung des Komplotts

Ohne Zweifel standen die Staaten, die den Genozid an den Kurd*innen durchführen, die regionalen rückständigen Kräfte und ihre internationalen Unterstützer, von Anfang an dem Vorsitzenden Apo und der von der PKK angeführten kurdischen Freiheitsbewegung feindlich gegenüber und wollten diese vernichten. Die Ziele, die der aktuelle Angriff verfolgt, ähneln denen des Komplotts gegen den Vorsitzenden Apo, das am 9. Oktober 1998 begann und am 15. Februar 1999 zu seiner Gefangenschaft im Kerker von Imralı führte. Die substanzlose Entscheidung der USA hat die Qualität einer Fortsetzung eines Teils des internationalen Komplotts gegen den Vorsitzenden Apo. Dass das Komplott von 1999 von der großen mentalen Stärke des Vorsitzende Apo und von unserem von der PKK angeführten Freiheitskampf weitgehend vereitelt wurde und der Freiheitskampf des kurdischen Volkes ein Niveau erreichte, auf dem er die Politik des Mittleren Ostens tiefgehend beeinflusst, steht ebenfalls in direkter Verbindung mit dieser Entscheidung der USA.

Andererseits hat der Freiheitskampf des kurdischen Volkes nicht nur den Freiheitskampf der Völker des Mittleren Osten beeinflusst, sondern allen Völkern der Welt ein neues Gebiet und einen neuen Horizont für den Kampf um Freiheit und Demokratie eröffnet. Das Verständnis der demokratischen Nation und der demokratisch-konföderalen Selbstverwaltung der Gesellschaft als Alternative zum Staat ist auf der ganzen Welt zu einer Alternative zur Lösung der politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Probleme geworden. Sowohl im als Mutterland des Syndikalismus angesehenen England haben die Gewerkschaften, als auch weltweit haben demokratische Kräfte, Schriftsteller*innen und Intellektuelle eine Kampagne für die Sicherheit, Gesundheit und Freiheit des Vorsitzenden Apo begonnen. Dass die USA eine solche Entscheidung in einer Phase fällen, in der das kurdische Volk und die demokratischen Kräfte unter der Parole ‚Lasst uns die Isolation durchbrechen, den Faschismus niederreißen und Kurdistan befreien‘ aktiv sind, bedeutet, dass es darum geht, solche Entwicklungen zu verhindern.

Wenn man den Zeitpunkt dieser Erklärung der USA, die nichts anderes als einen Angriff auf unsere Freiheitsbewegung darstellt, die politischen Entwicklungen im gesamten Mittleren Osten, den Einfluss des Vorsitzenden Apo und die Rolle der PKK beachtet, dann wird klar, dass es sich bei dieser Haltung um ein Komplott gegen die Freiheitsbewegung und einen niederträchtigen Angriff auf das kurdische Volk handelt. Der Freiheitskampf des kurdischen Volkes hat sich überall entwickelt und das Ziel eines freien und demokratischen Lebens für die Kurd*innen ist bedeutend näher gerückt. Dieses Komplott, das nun gegen die PKK umgesetzt werden soll, stellt eine Unterstützung für die kolonialen völkermörderischen Kräfte dar, die unseren Freiheitskampf zurückdrängen und ihre Herrschaft über die Kurd*innen verstetigen wollen.

In den vergangenen 40 Jahren hatte die PKK entscheidenden Einfluss auf alle Entwicklungen in Kurdistan. Auch für die Existenz der PKK oppositionell gegenüberstehenden kurdischen politischen Kräfte sowie für ihren politischen Einfluss, spielt dieser 40-jährige Kampf eine Rolle. In allen Teilen Kurdistans ist es unmöglich eine Bewertung der nationalen, politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen zu machen, ohne die Rolle der PKK wahrzunehmen. Dass sich die Kurd*innenfeindschaft vor allem in Feindschaft gegenüber dem Vorsitzenden Apo und der PKK äußert, ist Ausdruck dieser Realität.

Die PKK hat gegen diese Angriffe den größten Widerstand geleistet

In den vergangenen Jahren hat sich die Politik im Mittleren Osten – und auf der Welt – am stärksten mit den Angriffen des Islamischen Staat beschäftigt. Die PKK hat den Genozid an einer der ältesten religiösen Kultur der Menschheit, den Ezid*innen, auf dem Şengal gestoppt und den regionalen politischen Kräften, wie auch den internationalen politischen Kräften, eine moralische Lektion erteilt. Die HPG und YJA-Star Guerillakämpfer*innen haben den Angriff des IS vor den Toren von Hewlêr aufgehalten. Diejenigen, welche die Bedrohung des IS für Kerkûk und Silêmanî durch den IS aus der Welt geschafft haben, waren die Peschmerga und wieder die HPG und die YJA-Star Guerilla. Im Widerstand von Kobanê, der von den Menschen der ganzen Welt unterstützt wurde, kämpften an der Seite von YPG und YPJ ebenfalls die Guerillakämpfer*innen der HPG und YJA-Star und hatten dabei viele Opfer. Die PKK hat nicht nur gegen den IS gekämpft, sie hat sehr wichtige Schritte unternommen, um unter dem Verständnis der demokratischen Nation einen neuen Mittleren Osten, der sich auf die Geschwisterlichkeit der arabischen, kurdischen, suryoye, armenischen, tscherkessischen, persischen und türkischen Bevölkerung stützt, zu schaffen.

Die Kämpfer*innen der YPG und YPJ, die von sich selbst sagen, dass sie auf der Linie des Vorsitzenden Apo kämpfen, wurden im Regierungssitz in Frankreich empfangen, Vertreter*innen der Revolution von Rojava wurden im Außenministerium der USA begrüßt. Das ist weltweit bekannt. In diesen Jahren wurden Erdoğan und die AKP-Regierung und ihre Beziehungen zum IS am offensten diskutiert. Jetzt unterstützen die USA Tayyip Erdoğan und die AKP mit ihrer Auslobung von Belohnungen für Informationen zur Ergreifung von Verantwortlichen der PKK, KCK und HPG, die sehr große Opfer im Kampf gegen den IS gebracht haben, in ihrer kurd*innen- und demokratiefeindlichen Politik.

Unser Volk und die demokratischen Kräfte müssen sich umgehend mobilisieren

Die Völker der ganzen Welt und die demokratischen Kräfte wissen, dass der Vorsitzende Apo ein Vorreiter für die Freiheit der Frau und die Freiheit der Gesellschaft ist, dass die PKK die Vorhut im Kampf um Freiheit darstellt und die HPG als Guerillakraft eines der ältesten Völker der Welt, des kurdischen Volkes, dessen Freiheitskampf führt. Die politischen und ideologischen Motive der USA, und auch die gegenstandslosen Anschuldigungen, können diese Realität nicht verdrehen. Die Regierung von Amerika kann diese hässlichen Vorwürfe gegenüber dem Volk, das ihr die Legitimität gegeben hat, ebenfalls nicht glauben machen. Die USA haben diese Entscheidung auf der Grundlage ihres politischen und ökonomischen Vorteils getroffen und sich zum Komplizen völkermörderischer kolonialer Kräfte gemacht. Während unser Volk und die demokratischen Kräfte von den USA wegen ihrer Beteiligung am Komplott 1999 gegen den Vorsitzenden Apo eine Selbstkritik erwarteten, wird das Annehmen einer solchen Haltung heute von den Völkern und morgen von der Geschichte beurteilt werden.

Es ist undenkbar, dass das kurdische Volk, die Völker der Mittleren Ostens und die demokratischen Kräfte der Welt gegenüber solch einer gegenstandslosen und unmoralischen Entscheidung schweigen. Heute, wo die Freiheit des Vorsitzenden Apo gefordert und die Entfernung der PKK aus der EU-Terrorliste diskutiert wird, wird dieser Angriff auf unsere Genossen Duran Kalkan, Cemil Bayık und Murat Karayılan mit Sicherheit eine Positionierung und einen Kampf der demokratischen Kräfte herbeiführen. Gegen diesen Angriff, als Teil des Komplotts gegen den Vorsitzenden Apo, muss sich unser Volk und die demokratischen Kräfte sofort mobilisieren. Die Haltung gegen diesen Angriff muss sich mit dem Kampf für die Freiheit des Vorsitzenden Apo und gegen das Komplott vereinen. In diesem Sinne müssen die Kurd*innen ihren Kampf an allen Orten, an denen sie sich befinden, gemeinsam mit den demokratischen Kräfte auf breiter Basis fortsetzen. Es muss auf sehr starke Art zum Ausdruck gebracht werden, dass dieser Angriff auf unsere Genossen mit dem Ziel der Vernichtung der kurdischen Freiheitsbewegung nicht akzeptiert und gegen diesen Angriff, der den Völkermord an den Kurd*innen unterstützt, gekämpft wird.“