HDP ruft zu internationaler Solidarität auf

Nach dem siebenfachen Mord an einer kurdischen Familie in Konya rufen die außenpolitischen Sprecher:innen der HDP, Feleknas Uca und Hişyar Özsoy, die internationale Gemeinschaft zur Solidarität auf und warnen vor zunehmender Gewalt.

Die HDP-Abgeordneten Feleknas Uca und Hişyar Özsoy rufen als außenpolitische Sprecher:innen ihrer Fraktion die internationale Gemeinschaft zur Solidarität auf und erklären zu dem Mord an einer kurdischen Familie in Konya:

In der vergangenen Woche mussten wir die internationale Gemeinschaft über schwere rassistische Übergriffe gegen Kurden in der Türkei informieren. In nur einer Woche gab es eine Reihe von rassistischen Angriffen gegen Kurden in den Provinzen Afyon, Ankara und Konya. Wir teilten unsere Befürchtungen mit, dass, wenn die Regierung ihre kriminalisierenden Verleumdungskampagnen und die unaufhörlichen Hassreden gegen die HDP und die Kurden im Allgemeinen nicht einstellt und die Täter nicht wirksam verfolgt, es wahrscheinlich zu weiteren blutigen Angriffen kommen wird. Leider haben sich unsere Befürchtungen bereits bewahrheitet, und dieses Mal wurden sieben Menschen, darunter vier Frauen, getötet.

Wir werden euch nicht hier leben lassen“

Am 30. Juli 2021 wurde ein bewaffneter Angriff auf das Haus der Familie Dedeoğulları im Stadtteil Hasanköy im Bezirk Meram in Konya verübt, einem Viertel, in dem diese kurdische Familie seit 24 Jahren lebt. Nach dem Angriff wurde das Haus von den Angreifern in Brand gesetzt. Sieben Familienmitglieder starben bei dem Anschlag.

Die Familie Dedeoğulları war in den letzten fünfzehn Jahren rassistischen - antikurdischen - Angriffen ihrer Nachbarn ausgesetzt. Am Abend des 12. Mai wurden sie mit Stöcken, Steinen und Messern von einer Gruppe von sechzig Personen, darunter ihre Nachbarn und Verwandte ihrer Nachbarn, angegriffen. Diese sagten: „Wir sind Nationalisten, wir werden euch nicht hier leben lassen." Bei diesem früheren Angriff waren sieben Menschen, darunter vier Frauen, verletzt worden. Sieben Personen waren am 14. Mai verhaftet worden, aber fünf von ihnen wurden seitdem wieder freigelassen, obwohl der Anwalt der Familie wiederholt Einspruch erhoben hatte.

Es handelt sich um denselben Bezirk von Konya, in dem, wie wir bereits berichteten, Hakim Dal, 43 Jahre alt, am 21. Juli bei einem rassistischen Angriff erschossen wurde.

Die politische Verantwortung liegt bei der Regierung

Wie wir bereits gesagt haben, sind diese rassistischen Angriffe das Ergebnis der Kriminalisierungspolitik der AKP/MHP-Koalition gegen Kurden und die HDP. Sie gehen einher mit der fortgesetzten Verhaftung unserer Parteimitglieder und dem Schließungsverfahren gegen unsere Partei. Diese wiederholten rassistischen Angriffe sind nicht zufällig, und wenn die Regierung ihre Politik gegenüber den Kurden nicht ändert, werden sie zunehmen und noch gewalttätiger werden. Wir bekräftigen, dass die politische Verantwortung für diese Angriffe eindeutig bei der Regierung liegt. Sie erfordern daher eine politische Antwort.

Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, ihre Solidarität mit der HDP und den Kurden zu verstärken, da die Angriffe auf uns stark zunehmen und noch tödlicher werden. Bitte zeigen Sie öffentliche Solidarität und Unterstützung für die kurdischen Familien, die in der Türkei mit rassistischer Gewalt konfrontiert sind, und schließen Sie sich unserer Forderung an die türkische Regierung an, Reden und Handlungen zu unterlassen, die diesen gegen die HDP und die Kurden gerichteten Rassismus schüren.